Etappe 10: Hohe Sonne – Hörschel

Rennsteig-Staffellauf 2017 - E10.gpx

Anstieg/Abstieg: 187Hm, 434Hm
Split km: 15,02
Split Zeit: 1:25:46
Split min/km: 5:43

Läufer:
Patricia T.

 

Rennsteig-Staffellauf 2017 - Etappe 10: Hohe Sonne – Hörschel

Okay, nach all den Super-Hochleistungs-Berichten traue ich mich ja kaum ein Wort über meine „Lulli-Strecke“ zu verlieren. Vielleicht sei kurz erwähnt, dass ich erst um 20 Uhr gestartet bin und somit auch den ganzen Tag auf den Beinen war, also „frisch“ konnte man meinen Startzustand nicht nennen. Zumal die Parksituation einen ca. 1km langen Fußmarsch zur Wechselzone erforderte.

Kurz vor meinem Start waren Wolken aufgezogen, so dass ich als Einzige der Abgehts-Truppe absolut sonnenfrei laufen konnte. Fand ich sehr angenehm. Was gibt es sonst von einer Strecke, die tendenziell nur abwärts geht zu berichten?

Die Ablieferung am Start durch Thomas und die Übergabe des Bandes von Dirk hat perfekt geklappt, und eh ich mich versah, war ich schon auf der Strecke. Fühlte sich auch gleich ganz gut an, aber laut Streckenprotokoll blieb der erste Kilometer auch der schnellste.

Kernaufgabe meines Laufs war es nicht zu stürzen. Durch Mannis Aktion extrem verängstigt, hab ich den Blick kaum vom Boden weg gewagt. Der Untergrund wechselte ständig und Steine, Löcher, Äste und Wurzeln erforderten höchste Aufmerksamkeit. Immer die nächsten 5-10m im Fokus musste man blitzschnell reagieren. Der gute alte Trippelschritt hat sich hier sehr bewährt.

Während die Radbegleiter meist um die Anstiege herum fahren konnten, ging es für die Läufer immer auf dem kürzesten Weg nach oben. Es waren meist nur kurze aber dafür knackige Anstiege und vor allem unzählige. Irgendwann konnte ich mir die laute Äußerung: „Jetzt ist aber langsam mal genug“ nicht mehr verkneifen. Nachdem ich festgestellt hatte, dass es wesentlich effektiver (oder doch effizienter?) ist die Anstiege hoch zu gehen, um dann mit entspannterem Puls runterwärts Gas zu geben, hab ich auch meinen Konkurrenten abgehängt, der mich die ersten Kilometer „geärgert“ hat. War er doch gehend nur minimal langsamer, dafür aber mit mehr Luft oben auf dem Hügel.

Das schlimmste Stück war zwischen 6,5km und 8km. Danach gabs dann einen 2km langen, relativ ebenen und breiten Asphaltpfad zum „Ausruhen“. Hier konnte ich Zeit gut machen und auch einige Läuferinnen überholen, die ich freundlichst gegrüßt habe. Frage mich nur, warum die nicht geantwortet haben?

Die letzten 2,5km gings bis auf einen kleinen Hüppel dann nur noch bergab, inkl. einem 20% Gefälle, was zum Glück ein breiter Schotterweg war und Dank pendelnder Arme (Tipp von Lisa) zügig von mir gelaufen werden konnte. Mit Erreichen von Hörschel  wuchs die Menschenmenge am Straßenrand und ich fühlte mich wie eine Königin, die vom jubelnden Volk empfangen wird. Aber Ehre wem Ehre gebührt … deshalb fand ich es toll, dass sich alle Abgehts Läufer, Radler und Supporter zu einem gemeinsamen Zieleinlauf versammelt haben. Endzeit: 15h:30min:13sec. Schade war nur, dass sich unser Saale-Teamstein auf den 170km aus dem Armband befreien konnte und selbstständig gemacht hat – leider war er bis zum offiziellen Akt der Versenkung in der Werra nicht im Ziel angekommen.

Fazit: 1) Ich bin nicht für Bergläufe gemacht, 2) Ich bin mächtig stolz auf meinen erreichten 5:50er Schnitt - ich danke dem Team für den inneren Gruppenzwang, 3) Ich werde den „Hassberg“ auf unserer Hausstrecke in Kelkheim nie wieder so nennen, da er diese Bezeichnung bei weitem nicht verdient hat und 4) Ich bin nächstes Jahr wieder dabei – abgehts ins Training!