Irgendwann nach dem alle ihren Auftrag erledigt hatten, vom Startläufer über Supporter, oder nachdem gelaufen war in den Supportmodus gewechselt wurde, oder schon mal die Unterkunft aufgesucht oder ein Kurzschläfchen eingelegt war oder, oder ... strömten wir gefühlt sternförmig nach Hörschel zum Zielbereich, wo wir unsere Schlussläuferin Patricia gemeinsam in Empfang nehmen wollten.
Rosi, Peter und Silke hatten bereits für uns Plätze in der Thüringer Hütte reserviert, während wir noch auf Parkplatzsuche waren. Der kleine Ort Hörschel war an diesem Samstag ganz in Rennsteigläuferhand. Die Ortsdurchfahrt war komplett gesperrt, weil diese auch der Zieleinlaufbereich war. Nach und nach traf unser gesamtes Team ein, bis auf Manni und Helga die sich nach Beendigung ihres Einsatzes und Versorgung von Manni im Krankenhaus auf den Weg zu ihrer privaten Veranstaltung gemacht hatten.
Peter hatte über den gesamten Staffellauf die tatsächlich gelaufenen Zeiten von uns in einem Excelsheet aktualisiert, so dass man ziemlich genau wusste, wann wer zu erwarten war. Auch jetzt zeigten sich seine Berechnungen als prima Hilfe und echte Punktlandung.
Es ist Tradition dass das gesamte Team gemeinsam über die Ziellinie läuft. Zwangsläufig ist der eine oder andere Läufer um diese Uhrzeit nicht mehr im Sportmodus sondern bereits sehr entspannt. Hat vielleicht schon sein Abendessen zu sich genommen und das eine oder andere alkoholische Getränk inhaliert, so dass die Beine nicht mehr so flink sind. Und wenn dann der Zielläufer sich noch ganz in Runners High befindet und auf absoluter Adrenalinhöhe ist, hat man Probleme eine geschlossene Formation zu bilden, die ebenso geschlossen finisht.
Patricia war sehr rücksichtsvoll und hat ihr Zieltempo gedrosselt, somit konnten wir geschlossen gemeinsam die Ziellinie überqueren, mit Sabine als Bikernachhut.
Damit war der offizielle Teil noch nicht abgeschlossen. Unsere Schlussläuferin musste unsere Medaillen entgegen nehmen, welche sie uns dann ehrfurchtsvoll umgehängt hat.
Und zu guter Letzt im offiziellen Teil, galt es noch den von Blankenstein in 10 Etappen über den Rennsteig nach Hörschel sorgsam getragenen Stein aus der Selbitz oder Saale ;-) mit gemeinschaftlichen Prozedere in die Werra zu übergeben.
So, und dann wurde aber gefeiert. Es war ein ereignisreicher Tag. Wir hatten uns zwar über einen Whatsapp Chat den Tag über gegenseitig auf dem Laufenden gehalten, hatten uns dann aber doch noch sehr viel zu erzählen. Um 23:45 Uhr fuhr uns ein Taxi in unsere Unterkünfte. Am nächsten Tag besichtigten die einen die Wartburg und die anderen die Creuzburg zum Abschluss dieser schönen Reise.
Die Rufe "wir wollen nächstes Jahr wieder" aus etlichen Kehlen waren unüberhörbar, so dass Thomas gleich am nächsten Tag die Anmeldung für nächstes Jahr vorbereitet hat.