2. Etappe Hohe Sonne - Kleiner Inselsberg
Bericht von Dirk Heidelmeier

Es ist 7:00 Uhr in der früh und heute stehen 20 km mit 700 hm auf dem Programm. Das wird kein Spaziergang, aber ich habe es mir ja ausgesucht.

Die ersten Meter sind ganz moderat, da brauche ich mich nicht so arg warm laufen. Erst einmal gilt es auf Peter zu warten, was nicht lange dauert. Er war schneller als geplant, gut so. Jetzt geht es los und ich versuche es locker angehen zu lassen. Zu locker? Da kommen ein paar und überholen mich. Ich bleibe ruhig und versuche meinen Schritt zu finden. Bis Kilometer 10 wird nicht viel passieren, es geht auf und ab mit 350 hm. Daher setze ich auf einen 5:30er Schnitt, den ich auch leicht schaffe. An der Verpflegung gibt es Apfelschorle, nicht ganz mein Ding. Mit pappigem Mund geht es nun auf den Wurzeltrail.

Ab jetzt wird es sportlich Wurzelweg und mal mehr, mal weniger Steigung. Dreimal wird es so steil, dass Laufen keinen Sinn mehr macht. Das dicke Ende, der Große Inselsberg, steht aber noch bevor. Da geht es dann 200 hm Steil bergan und auf der anderen Seite wieder runter.

Und dann blitzt der Gipfel vor mir kurz auf. Lange dauert es nicht mehr. Ich behalte das Höhenprofil auf meiner Uhr im Auge. Nach einer Rechtskurve geht es dann in ausgewaschener Rille steil hoch. Gehen kann man auch schnell. Ich fange noch den Einen oder Anderen ab. Jetzt wird es noch einmal kurz flacher und dann kommt der Schlussanstieg. Mal wieder gehen, was hier keine Schande ist. Endlich bin ich oben, das heißt aber nicht am Ende. Daher jetzt erst einmal durchschnaufen und wieder zu Sinnen kommen. Mir ist klar, die Etappe endet erst, wenn man heil unten am Parkplatz steht. Lange habe ich keine Zeit, schon geht es auf den Stufen steil bergab. Dann ein Wechsel von Waldboden und Asphalt immer kurz vor dem freiem Fall. Ich finde den Schritt und kann es einigermaßen laufen lassen. Schon leuchtet mir das Weiß des Restaurants rechts entgegen, das war es also. Noch schnell über die Straße und rein in den Wald zur Wechselstelle.

Hannah empfängt mich offene Armen. Oh, der Chip muss ja gewechselt werden. Zum Glück geht das Band leicht vom Arm und schon ist der Tausch erledigt und meine Etappe ist vorbei. Am Ende ist es ein 5:45er Schnitt. War doch halb so schlimm. Einmal gestolpert und einmal leicht umgeknickt, aber sonst alles Heil und jetzt habe ich mächtig Durst auf das Wechselbier.