Etappe 3 – Kleiner Inselsberg bis Neue Ausspanne (13,9 km)

Gegen 09:00 h an der Wechselzone werde ich dann doch ein wenig zappelig. Wann kommt Dirk? Schaffe ich die knapp 14 km? Vor allem, schaffe ich sie in einer anständigen Zeit? Wie geht es Supporter-Kind Carla, wenn sie Mama „weglaufen“ sieht. Wie wird es Silke gehen, die die nächsten 80 Minuten mit ihr verbringen muss/darf?

Um 09:12 h geht es dann los. Dirk kommt freudestrahlend angelaufen und übergibt mir den Chip im schon jetzt durchnässten Schweißband. Toll! Also los. Direkt mal bergauf, top. Hab schon nach 200 m keinen Bock mehr und das übliche Kopfkino geht los, „Wärst du doch einfach mal zu Hause geblieben“, Warum machst du den Scheiß eigentlich freiwillig“ …!
Egal, weiterlaufen. Heulen bringt nichts. Einmal oben angekommen geht es dann erstmal bergab. Na also, läuft doch. Die ersten Kilometer vergingen in einem sehr entspannten Tempo (warm gelaufen hab ich mich mal wieder nicht). Spätestens nach dem Zwischenstopp an der Getränkeversorgung nach 7 km bin ich warm, die Beine laufen wie von selbst und kann auf der zweiten Hälfte noch einige Läufer überholen. So macht es besonders viel Spaß und der Kopf ist jetzt völlig frei :). Der Gedanke an mein kleines Mädchen treibt mich ohnehin genügend an und ich fliege über eine wunderschöne Strecke, die alles zu bieten hat, was sich mein Läuferherz wünscht: Schmale Wege, breite Straßen, Wurzeln, Asphalt, Schotter, Sonne, Schatten, mal rauf und mal runter. Perfekt!

Dank der WhatsApp-Gruppe und des Fotos des nächsten Läufers, das mir dankenswerterweise vorab geschickt wurde, erkenne ich auf Anhieb, wem ich den Chip überreichen darf und laufe glücklich und zufrieden in die Wechselzone. Dort warten Silke und Carla-Kind auf mich. Sie haben meine Abwesenheit - wie erwartet - ohne bleibende Schäden überstanden. Dennoch macht es mich sehr glücklich, als Carla auf dem Weg zum Auto auf meinem Arm lauthals zu singen beginnt.