Deutschlands größter Staffellauf auf dem berühmtesten Weitwanderweg Europas, dem Rennsteig, ist eine hochkarätige Herausforderung für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Hier zählt nicht nur die läuferische Leistung, sondern auch der Teamgeist. Denn hier auf dem Höhenweg des Thüringer Waldes starten Teams mit jeweils zehn Läuferinnen oder Läufern auf festgelegten Etappen und Wechselstellen über insgesamt 170 Kilometer von Blankenstein nach Hörschel.

Seit dem ersten Startschuss 1999 erfreut sich dieses Rennen wachsender Beliebtheit und muss wegen der besonderen Gegebenheiten und der hohen Nachfrage sogar limitiert werden. Aus diesem  Grund wird schon der Anmeldevorgang zum Run auf die begehrten Startplätze. In den letzten Jahren waren diese bereits wenige Minuten nach Anmeldebeginn ausgebucht.

So wird der Staffellauf an dem wir nun schon im 2. Jahr teilgenommen haben, auf der HP der Organisatoren beworben. Initiiert und organisiert von Thomas wie im letzten Jahr auch, sehr professionell und umsichtig. Aufgrund verschiedener Einflüsse/ Termine etc gab es Wechsel in der Mannschaft. So starteten dieses Jahr nicht: Peter U., Dirk B. und Thomas selbst, neu im Team waren Anne, unser Rookie Philipp und Robert. Die Verteilung der Strecken übernahm Thomas, er wollte wohl ein wenig Spannung ins Geschehen bringen.

 

Die Zuteilung der Etappen war wie folgt:

 

Etappe

Länge km

Anstieg HM

Abstieg TM

2017

2018

Bike Support 2018

1

Blankenstein-Grumbach

17,60

465

189

Ralf

Dirk H.

Thomas

2

Grumbach-Wanderhütte a.d. Schildwiese

18,58

297

293

Peter U.

Philipp

Thomas

3

Wanderhütte a.d. SchW – Neuhaus Sportplatz Igelshieb

13,54

326

198

Dirk B.

Patricia

Thomas

4

Neuhaus Sportplatz Igelshieb – Masserberg

19,86

368

386

Manfred

Robert

Thomas

5

Masserberg – Allzunah

17,89

357

408

Peter K.

Manfred

Helga und Thomas

6

Allzunah – Grenzadler Oberhof

19,96

446

366

Thomas

Ralf

Thomas

7

Grenzadler Oberhof – Nesselberg

13,68

187

303

Lisa

Anne

Sabine und Stephan

8

Nesselberg – Grenzwiese Kl. Inselsberg

13,90

268

255

Stefan

Lisa

Sabine und Stephan

9

Grenzwiese Kl. Inselsberg – Hohe Sonne

18,94

396

688

Dirk

Stefan

Sabine und Stephan

10

Hohe Sonne – Hörschel

15,02

187

434

Patricia

Peter K.

Sabine und Stephan

Aufgrund der doch sehr unterschiedlichen Startzeiten (1. Läufer um 6 Uhr morgens) machten sich fünf Teams bereits am Freitagmittag auf den Weg nach Hörschel, da noch diverse Vorbereitungen zu treffen waren, wie Bier kaufen und die Startunterlagen abholen und natürlich den schwarzen Stein aus der Selbitz fischen.

Die Freitagsanreisegruppen:

Team Bus Dirk: Patricia, Philipp, Dirk und Thomas

Team Rallye: Hannah und Peter K

Team Bike Support: Sabine und Stephan

Team Läufer/ Bike Support: Manfred und Helga

Team Robert

Für Dirk, Philipp, Patricia und den Bike Supporter Thomas hiess es am Samstagmorgen zu nachtschlafender Zeit aufstehen, um Dirk zum Start um 6 Uhr zu begleiten. Und dann ging es auch schon ab, besonders auf dem Whatsapp-Kanal:

23.06.18, 05:41 - Thomas Spantig: 7 Grad und trocken

23.06.18, 06:06 - Robert: Viel Glück? Bis nachher. Frühstücke gerade

23.06.18, 06:26 - Sabine Czyrt: Haut rein!  Viel Spaß

23.06.18, 06:41 - Silke Spantig: Viel Spaß und Erfolg !

23.06.18, 07:49 - Stefan Noack: Ihr seht toll aus.

Per Whatsapp konnten wir den Verlauf der ersten Etappen verfolgen und waren immer up to date. Dirk, als Startläufer hatte nach seinem Finish genug Zeit, die Exceltabelle nach jeder gelaufenen Etappe zu aktualisieren, damit alle Läufer nicht zu lange in der Kälte und im teilweise Regen rumstehen mussten. 

23.06.18, 08:02 - Stefan Noack: Erste Zwischenzeit?

23.06.18, 08:04 - Patricia Teuscher: 7:27 Uhr

23.06.18, 08:05 - Mrs No: Viel spass?

23.06.18, 08:05 - Patricia Teuscher: 3min vor Plan

23.06.18, 08:05 - Stefan Noack: Und die Sekunden? ?

23.06.18, 08:06 - Patricia Teuscher: Dafür hatten wir keine Zeit!!!

23.06.18, 08:06 - Patricia Teuscher: Philipp peilt 4:30 an, wir sind im Stress

23.06.18, 08:19 - ‪Manni: Wir beim Frühstück... ?

23.06.18, 08:22 - Thomas Spantig: Philipp läuft Super 4:20 - 4:30

23.06.18, 08:23 - Stefan Noack: Streckenfoto

23.06.18, 08:24 - Thomas Spantig: Haben über 50 Staffeln überholt

23.06.18, 08:24 - Stefan Noack: Tolles Wetter.

23.06.18, 08:26 - Stefan Noack: Nichts los auf der Strecke (auf der Fahrt nach Oberhof)

23.06.18, 08:38 - Thomas Spantig: Geniales Laufwetter

23.06.18, 08:48 - Stefan Noack: Superman?

23.06.18, 08:58 - Silke Spantig: Hey echt cool euer neuer Mann! ?

Philipps Zusammenfassung:

Samstag, 23.06.2018, 4:15 Uhr - Der Wecker klingelt, die Beine sind schwer. 6:00 Uhr - Keine zwei Stunden später steht Dirk startbereit in Blankenstein - Gottseidank zweiter Starter. Einmalige Stimmung am Start aufsaugen. Gemeinsam mit Thomas und Patricia zum ersten Übergabepunkt. Beim Warmlaufen erstaunliche gute Beine - die Aufmunterung durch Radbegleitung Thomas fruchtet! 7:27 Uhr - Übergabe von Dirk bereits gute drei Minuten schneller als geplant. Es ist angerichtet! Dank Binding, Hübner Bräu und ausgezeichneter Radbegleitung eine kurzweilige zweite Passage des Rennsteig-Staffellaufs. Einmaliges Lauferlebnis in bester Gesellschaft. Leider gut acht Minuten kürzer als durch Thomas versprochen.  8:47 Uhr - problemlose Übergabe an Patricia. 21:58 Uhr - Ein langer Lauf mit einer Truppe hervorragender Staffelläufer, Bike - und Autosupporter neigt sich erfolgreich dem Ende in Hörschel (der Abend jedoch noch lange nicht)! Der Plan geht auf. Die Organisation wackelt zu keiner Minute. Herausragende Planung vorab! Danke für die Aufnahme in die Abgehts09-Staffel - es war mir eine Ehre!

Nächstes Jahr hole ich mir die acht Minuten zurück - der Rennsteig schuldet mir etwas. Auf ein Wiedersehen 2019!

Nachdem Philipp an Patricia abgegeben hatte, gings für Dirk und Philip nach Oberhof. Patricia wurde von Thomas auf ihrem Streckenabschnitt begleitet.

23.06.18, 09:12 - Mrs No: Pati denk an die schnellen Bergläufe die du mit mir gemacht hast, hahaha!

23.06.18, 09:13 - Sabine Czyrt: Jetzt soll sie laufen und keine WhatsApp lesen ?

23.06.18, 09:14 - Silke Spantig: ?Sehe ich auch so @Sabine

23.06.18, 09:14 - Mrs No: Werden die Nachrichten unterwegs nicht vorgelesen? ?

23.06.18, 09:15 - Silke Spantig: Wie ich meinen Mann kenne, richtet er das eh nicht aus ?

23.06.18, 09:49 - Robert: Hallo Dirk und Philipp, bin jetzt in Neuhaus und erwarte Patricia

23.06.18, 09:52 - Robert: Mein Auto steht in der Karl Liebknecht Straße

23.06.18, 09:53 - Thomas Spantig: Leicht über 6er Schnitt

23.06.18, 09:55 - Silke Spantig: Ich dachte es geht auf Waldwegen entlang … (sieht Foto von Patricia auf asphaltierter Strasse laufen)

Patricia lief im vorgegebenen Rahmen, trotz der doch sehr profilierten und schweren Strecke. Und dann war Robert dran. Sein Streckenabschnitt bot auch sehr viele Unwägbarkeiten, die einem echt zu schaffen machen können, wenn man das Terrain nicht gewöhnt ist. Aber er startete super, begleitet von Thomas, dem Unverwüstlichen.

 

Robert meint:

Ich bin zum ersten Mal  dabei und laufe die vierte Etappe. Meine Startzeit ist  ca. 10:20Uhr.

Freitag abends Ankunft in Creuzburg, ein hübscher Fachwerkort mit mittelalterlicher Burg.

Mit Sabine und Stephan in der alten Posthalterei zu Abend gegessen, später kamen noch Hannah, Peter , Helga und Manfred dazu.

Gemütlicher Abend; aber am anderen Morgen dann für mich um 6:00Uhr ein reichhaltiges Frühstück von der freundlichen Hauswirtin serviert bekommen . Anschließend 130km nach Neuhaus am Rennweg zum Start gefahren – quer durch Thüringen mit zuverlässig arbeitendem Navi ohne Funkloch.

Endlich angekommen.  Neuhaus - ein kleiner Ort, überfüllt mit Läufern und Begleitfahrzeugen, zum Glück in einer kleiner Nebenstraße einen Parkplatz gefunden.

In Laufkleidung zum Start gelaufen. Hunderte andere Staffelteilnehmer laufen kreuz und quer herum. Kein bekanntes Gesicht. Schön ruhig bleiben, kurz warmlaufen und ab in die Wechselzone. Patricia  müsste ja bald ankommen.

Und da stehen ja schon Dirk und Philipp an  der Übergabe, schnelles Hallo und Phillip meinen Autoschlüssel in die Hand gedrückt. Fertig.

Da kommt Thomas auf dem Rad und kündigt Patricia an. Schon da? Da läuft sie schon durch die Wechselzone, drückt mir Stein und Transponder in die Hand : los mach schon... . Und Abgehts. Erst noch locker an der Bundesstrasse entlang an der Wetterwarte getrabt, vorbei in den Wald und dann kommen so langsam die ersten Anstiege.

Immer ein paar Läufer und Radbegleiter um mich herum. Dann fährt auch Thomas auf dem Rad vorbei. Den halben Rennsteig begleitet er unsere Läufer.

Die Anstiege werden immer knackiger und unwegsamer  ein Trail von Wurzeln und Steinen.

Und dann die Abstiege – jeder Schritt muß sitzen. Sonst geht’s mir wie Manni jetztes Jahr -  hingelegt mit anschließenderVersorgung im Krankenhaus.

Deshalb laufe ich  mehr auf Sicherheit als auf Tempo. Konzentration ist sehr wichtig um das weisse R der Streckenmarkierung zu erkennen und sich nicht zu verlaufen.

Thomas als Radbegleiter ruft immer mal ein paar aufmunternde Worte zu. Sehr angenehm.

Dann endlich der letzte lange Anstieg zur Friedrichshöhe hinauf – ein Schluck Cola getrunken -  und hinunter nach Masserberg auf den Waldsportplatz zur nächsten Wechselstelle mit soviel Tempo wie nach diesem Geländelauf noch ging.

Helga stand schon mit dem Rad bereit. Manfred rannte auf mich zu und schon war das Armband gewechselt. Manni sprintete los.

Es war grau und nieselte leicht. Ziemlich kalt auf einmal.

Patricia war mit meinem Auto gekommen und stand hinter der Absperrung. Sie kam auf mich zu und reichte mir meine Jacke.

Mein erster Rennsteiglauf war geschafft.

23.06.18, 09:57 - Mrs No: Weitergeleitet von Rosi

23.06.18, 09:58 - Mrs No: Mit herzlichen Grüssen und den besten Wünschen von den beiden?

23.06.18, 09:58 - Mrs No: Die beiden drücken ganz fest die Daumen

23.06.18, 10:01 – Dirk: Robert komm zur Wechselzone wir sind da.

23.06.18, 10:11 - Silke Spantig: Bravo Patricia  ?

23.06.18, 10:11 - Thomas Spantig: Knapp unter 6er Schnitt

23.06.18, 10:23 - Hannah Ohrenberg: ? ?

23.06.18, 10:39 - Thomas Spantig: Robert läuft super

Und dann machte sich auch schon Manni bereit für den Wechsel. Ihn hat es letztes Jahr ziemlich zerbröselt auf der unruhigen Strecke, bewundernswert, dass er sich nicht hat abschrecken lassen und sich für dieses Jahr wieder als Mitläufer gemeldet hat. Helga hat das Auto zum Zielort vorgefahren und ist auf dem Radl Manni entgegengefahren. Auch ein hartes Stück Arbeit.

23.06.18, 10:43 - Helga: in Allzunah dem Manfred entgegen

23.06.18, 10:44 - Manni: Ich sitze im Warmen vor reichlich Kuchen...

23.06.18, 10:45 - Mrs No: Guten Appetit ?

23.06.18, 10:45 - ‪Manni: Ich lasse was für Robert übrig

23.06.18, 10:48 - Mrs No: Anfeuerungsrufe kommen auch von Frank H. "Bravo weiter so "

23.06.18, 10:49 - ‪Manni: Wird gerade was heller hier, aber zeitweise regnet es leicht bei 9 Grad. Zum Laufen sicher nicht schlecht, aber nicht so doll fürs Warten.

23.06.18, 10:52 - Sabine Czyrt: Radteam 2 auf dem Weg nach Oberhof

23.06.18, 11:21 - Thomas Spantig: Noch 7 km

23.06.18, 11:23 - Thomas Spantig: Wetter zum Laufen weiter ok

23.06.18, 11:31 - Patricia Teuscher: Manni wo bist du???

23.06.18, 11:32 - Sabine Czyrt: Zu viel Kuchen gegessen?

Robert ist erschöpft aber glücklich an seinem Staffelwechselpunkt angekommen und froh an Manni übergeben zu können, Manni startet mit mächtig Elan:

23.06.18, 12:09 - Thomas Spantig: Wechsel war 12:05

23.06.18, 12:10 - Silke Spantig: Hoffentlich stürzt er nicht wieder bei so viel Elan! ?

23.06.18, 12:18 - Anne Dirkes: Sind in Allzunah angekommen

Derweil bereitet sich Ralf auf seinen Staffellauf vor und Anne ist auf dem Weg zum Grenzadler:

23.06.18, 13:42 - Hannah Ohrenberg: Wo sind Dirk und Philipp?

23.06.18, 13:42 - Stefan Noack: Dirk, Philipp. Grenzadler. Erster Stock.

23.06.18, 13:46 - Stefan Noack: Thomas. Wechsel erfolgt?

23.06.18, 13:48 - Thomas Spantig: Wechsel 13:47

23.06.18, 13:50 - Sabine Czyrt: Super Manni!

23.06.18, 13:50 - Mrs No: Toll gemacht Manni

23.06.18, 13:54 - Silke Spantig: Prima Manni und ganz ohne Schrammen ?

23.06.18, 14:02 - Manni: Ne, aber der Elan blieb nach und nach auf der Strecke..

23.06.18, 14:03 - Stefan Noack: Dann zurück und holen.

23.06.18, 14:37 - ‪Manni: Wo seit ihr? Wir sind auf dem Parkplatz angekommen...

23.06.18, 14:39 - Stefan Noack: Hütte. Treppe hoch

Nun ist bereits großes Abgehts09 Treffen in Oberhof am Grenzadler im Gange. Nach und nach treffen Läufer und Bikesupporter, die es bereits hinter sich haben und Läufer/ Bikesupporter, die es noch vor sich haben dort ein. Es gibt viel zu bequatschen. Als nächster wird Ralf im Staffelziel erwartet und übergibt an Anne.

23.06.18, 15:07 - Mrs No: Anne wo bist du?

23.06.18, 15:07 - Mrs No: Stefan?

23.06.18, 15:08 - Stefan Noack: Hier oben bei Manni und Helga

23.06.18, 15:08 - Stefan Noack: Thomas hängt im Funkloch fest.

23.06.18, 15:08 - Mrs No: In der Hütte?

23.06.18, 15:08 - Stefan Noack: Ja

23.06.18, 15:27 - Thomas Spantig: Noch ca 3km (aufgrund des Funkloches, führte diese Nachricht zu einer zeitlichen Fehleinschätzung bei Lisa, welche die Übergabe von Ralf und Anne zeitlich verzögerte)

23.06.18, 15:37 - Hannah Ohrenberg: Patricia, bitte melden

Dann wurde es Zeit für den Aufbruch von Stefan, Ralf und Lisa, nachdem Ralf an seinem Staffelziel eingesammelt wurde und Anne ist unterwegs. Zuvor müssen noch ein paar organisatorische Dinge erledigt werden ;-):

23.06.18, 15:40 - Mrs No: Thomas, Hannah hat den Schlüssel von Stephans Auto und weiss wo es steht

23.06.18, 15:42 - Hannah Ohrenberg: Thomas hat den Schlüssel von Stephans Auto und weiß wo es ist! ?

23.06.18, 15:49 - Silke Spantig: Ihr seid ja so spitze mit der Planung chapeau ??

Und dann wird es ruhig im Chat. Anne, offenbar sehr entspannt, übergibt an Lisa, die sich auf ihren beschwerlichen (zweitleichteste Strecke) Weg macht und sich ordentlich quält. Unterwegs macht sie den Manni, wenn auch nicht mit so schwerwiegenden Folgen, aber lustig ist das nie. Das Wetter ist ok, leicht kühl und der Weg anspruchsvoll.

Eigentlich hatte ich mich im Vorfeld darauf eingestellt, dass ich ein "Vorrecht" auf die leichteste Strecke habe, aber Thomas sah das nicht so und schlug einen Streckentausch vor um einen bisschen Schwung in die Sache zu bringen. So habe ich meine Trainingsstrecke von 15 auf 16km ausgeweitet und sie mit noch mehr Höhenmetern gespickt. Die Trainingsstrecke wies nun ca. 260 HM auf. Ich hatte mich am morgen krank gefühlt und vorsorglich eine Ibu 600 genommen. Befürchtete aber, dass ich nach dem Lauf sicher richtig krank werde und tierische Muskelschmerzen haben werde. Gefühlt lief ich im 8er Schnitt, was mich nicht unbedingt motivierte. Aber nichtsdestotrotz irgendwann kam der Schlussabstieg, ca. 700m bergab, an dem man es psychologisch gut rollen lassen kann und man bei der Übergabe nicht allzu schlecht aussieht. Ich war sehr froh an Stefan übergeben zu können. Meine Zielvorgabe 7:00 habe ich mit 7:04 knapp verfehlt aber nicht so viel wie befürchtet. Nur ca. 5sec pro KM im Vergleich zum letzten Jahr schlechter, aber dafür war die Strecke etwas länger (200m J) und um 80 HM schwerer und die Wegbeschaffenheit anspruchsvoller. Alles in allem war ich zufrieden.

23.06.18, 17:12 - Stefan Noack: 1651

23.06.18, 17:28 - Manni: Jetzt geht's abwärts... ?

23.06.18, 17:30 - Sabine Czyrt: Noch 3 km

23.06.18, 17:37 - Stefan Noack: Bin am Inselsberg

23.06.18, 17:39 - ‪Manni: Am Gehen...? ?

Und die ersten machen es sich schon gemütlich bei einer wohlverdienten Zwischenmahlzeit:

23.06.18, 17:43 - Peter K: Wir auch, sitzen in der Kneipe. Hannah ist Erbsensuppe ?

23.06.18, 17:45 - Manni: Wir sitzen in der Küche und essen Gerstensuppe... ?

23.06.18, 17:46 - Patricia Teuscher: Dann lasst es euch schmecken

23.06.18, 17:54 - Stefan Noack: Regnet wieder

23.06.18, 17:55 - Peter K: Wir sehen es aus dem Fenster

23.06.18, 18:14 –Dirk H: Sonnenschein und Bier in Creuzburg ?

Und dann wurde es spannend zum Leidwesen von Stefan. Während wir bereits in Hörschel am Zielort eingetroffen waren und uns Bier und Suppe schmecken ließen, irrte Stefan durch denn Rennsteigwald.

23.06.18, 19:03 - Stefan Noack: Verlaufen??

23.06.18, 19:03 - Stefan Noack: Standort: https://maps.google.com/?q=50.8531437,10.4639951

23.06.18, 19:04 - Sabine Czyrt: Gesetzte Markierung bei Grauer Weg, 99891 Waltershausen https://goo.gl/maps/csAmdovuWG42

23.06.18, 19:05 - Mrs No: Stefan? Was ist los?

23.06.18, 19:05 - Sabine Czyrt: Stefan bist du schon über den Inselsberg?

23.06.18, 19:09 - Stefan Noack: Angeblich  falsch. Blöde markierung

23.06.18, 19:09 - Stefan Noack: 10 Leute Laufen zuück

23.06.18, 19:09 - Stefan Noack: Schon lange. Beim doppelpfeil abgebogen

23.06.18, 19:09 - Stefan Noack: 11eoefet rocjog (dies lässt sich leider bislang nicht übersetzen J )

23.06.18, 19:10 - Sabine Czyrt: Wir fahren weiter bis wir dich haben

Und an den jeweiligen Standorten wird mitgefiebert und Daumen gedrückt.

23.06.18, 19:40 - Silke Spantig: Proooost! Bei mir gibt es Tee ? und Wasser ??

23.06.18, 19:45 - Philipp Milde: Bist du wieder auf der Strecke!

23.06.18, 19:45 - Philipp Milde: ?

23.06.18, 20:31 - Mrs No: Stefan???

23.06.18, 20:32 - Sabine Czyrt: Wir sind am letzten Wechsel, haben Stefan aber seit dem Inselsberg nicht mehr gesehen

23.06.18, 20:32 - Sabine Czyrt: Vielleicht haben wir ihn auf der Radumfahrung überholt?

23.06.18, 20:32 - Mrs No: Hannah wartet ihr noch auf Stefan? (rhetorische Frage, was denn sonst L )

Dann endlich die erlösende Nachricht:

23.06.18, 20:52 - Hannah Ohrenberg: Stefan 20:39:00

23.06.18, 20:52 - Mrs No: Gottseidank

Na, das war ja mal ein ganz besonderer Lauf. Ich hätte es besser wissen müssen. Die Ansage des Veranstalters war eigentlich unmissverständlich. Im Zweifelsfall werden schwierige Stellen immer mit den gelben Schildern mit dem Aufdruck "Rennsteigstaffellauf" gekennzeichnet. Der Organisator hätte noch erwähnen können, wann diese Schilder auftauchen. Auf meinem Abschnitt habe ich viel später tendenziell nach 75 bis 100 Meter "nach" einer Kreuzung oder schwierigen Stelle dieses Schild irgendwo in der Dunkelheit des Waldes erahnen können.

Nachdem ich mich mutig den Inselsberg hochgekämpft habe (teilweise 25 % Steigung), gings genauso steil bergrunter. Vor mir war niemand zu sehen. Jedoch komme ich an einen Abzweig mit einem schönen Schild. Darauf zwei neue, orangfarbene Wegmarkierungen, die nach rechts zeigen. Kurz überlegt: ja, diese Wegmarkierungen habe ich schon auf dem Weg nach oben gesehen. Also rechts abgebogen. Zu meiner Freude tauchen noch mehrere neue, orangfarbene Wegmarkierungen auf. Es geht freudig am Berghang weitgeschwungen leicht bergab. Nach ca. 1500 m lockeren Trabes kommt mir eine Läufergruppe entgegen. Die Läufer äußern in die Irre geleitetet worden zu sein, sie und auch ich wären auf dem falschen Weg. Etwas ungläubig laufe ich ein kleines Stück weiter, hole aber Handy mit dem GPS-Track heraus. Das blöde Ding will aber eine Internetverbindung, die es hier in den Tiefen des Waldes nicht gibt.

Aber Chatten kann ich. Zumindest äußern, ich sei falsch abgebogen. Na ja, etwas Zeitverlust verdirbt mir doch nicht die Laune. Die zusätzlichen 3 Kilometer aber schon. Weitere Läufer eilen mir entgegen, auch falsch.

Meine Strecke ist lang, fast 19 km ohne Verlaufen; viele Höhenmeter müssen bewältigt werden, die Beine werden vom bergablaufen schnell müde. Die Motivation ist deutlich gesunken, und mein Magen drückt schon seit dem Start.

Meine Radbegleitung ist im Nirvana verschwunden. Die ruhen sich beim Reifenflicken aus. Zudem werde ich noch an der Verpflegungsstelle angemault, weil ich 5 cl Wasser weggekippt habe. Powergels habe ich im Auto vergessen.

Freudigerweise überhole ich ein paar Läufer. Leider habe ich 28 Plätze durch die drei zusätzlichen Kilometer verloren. Ärger.

Meine Kräfte schwinden zusehends. Insgesamt bin ich statt 5:30 min/km (Danke Thomas für die Zeitvorgabe) nur 5:45 min/km gelaufen (das war auch realistisch, trotz Bergtraining). 

Im Zielsprint laufe ich an einem Dixi vorbei. Schnell Peter K. mit dem Transponder und dem Stein ausgerüstet, sprinte ich 100 m zurück zum Ort der vorläufigen Erlösung.

Rallye-Hannah fährt mich nach Hörschel. Im Gepäck haben wir Bier und Sekt und jede Menge Knabbereien. Nicht lange warten wir auf Peter K., dem ich leider Laufen in der Dämmerung verpasst habe. Sorry! 

Fazit: Strecke besser einprägen, Navigation einschalten. 

23.06.18, 20:54 - Silke Spantig: Dann hoffen wir , dass es für Peter besser läuft! Viel Glück ?

Und Peter K. wurde auf den Weg in die Dunkelheit geschickt.

Er hatte jedoch nicht mit solchen Widrigkeiten zu kämpfen und lief seinen Stiefel solide runter. Die Verzögerung eingeplant traf er pünktlich um 21:49 Uhr im Ziel in Hörschel ein. Er wurde angemessen von seiner Truppe feiernd in Empfang genommen, gerade als Toni Kroos den Siegtreffer beim WM Spiel Deutschland gegen Schweden schoss. Ebenfalls eine Punktlandung. Der lange unwirtliche Weg in die Dämmerung und die beginnende Dunkelheit hinein war vielleicht auch ein wenig gruselig.

Am Ende des Tages waren wir alle wieder beisammen. Dieses mal feierte die komplette Truppe den Abschluss, dieses einmaligen Tages, der uns durch Thomas so viele unterschiedliche Erlebnisse und Eindrücke, Auf‘s und Ab‘s, Irrungen und Verwirrungen verschafft hat. Kurz nach Mitternacht brachte uns das Taxi nach Creuzburg zurück. Sooo spät sollte es ja auch nicht werden. Am nächsten Tag wollten wir uns mit den Kanu‘s in die Fluten stürzen.

Aber das ist eine andere Geschichte J!

Und es bleibt immer noch viel zu erzählen!

 

Rad Support durch Thomas

Mir ging schon länger durch den Kopf, wie sich das anfühlen würde, beim Rennsteig-Staffellauf ein Team per Rad zu begleiten. Dafür sprachen in diesem Jahr zwei Dinge. Ich hatte mit einigen Verletzungen zu tun, die ein kontinuierliches Lauftraining nicht möglich machten, Rad fahren hingegen war nahezu unproblematisch. Dann kam im Frühjahr Philipp neu zu unserem Lauftreff und mir war bald bewusst, dass er ein sehr guter Ersatz für mich sein konnte. Außerdem wollte ich ihm die Chance geben, dieses einmalige Teamerlebnis als Läufer zu erleben. Und da Philipp von dieser Idee schnell begeistert war, fiel die Entscheidung schnell…

Ich war in diesem Jahr Teil des „Start Teams“. Da Blankenstein nicht gerade um die Ecke, ist, ging unsere Reise mit Patricia, Dirk, Philipp und mir schon am Freitagmittag los. Als wir so durch Franken fuhren und jeder so seine Erfahrungen mit den Fränkischen Brauereien schilderte, wurde klar, wir müssen schnellstmöglich einen Zwischenstopp an solch einer Lokalität einlegen... Gut gelaunt ging es danach mit ausreichend „Vollbier“ - die Geschichte dazu gibt es auf Nachfrage – weiter.

An unserem „großen und langersehnten Tag“ durften wir um 4 Uhr aufstehen. Etwas skeptisch waren wir bzgl. des Wetters, aber es regnete zumindest nicht und statt der angekündigten 4 Grad, waren es immerhin 7 (noch mal zur Erinnerung, es war Ende Juni). Um 6 Uhr ging es für unseren ersten Läufer Dirk los und die Autokarawane zog in Richtung des ersten Wechsels in Grumbach.

Ab hier startete ich per MTB und ich durfte Philipp begleiten. Und der gab von Anfang an richtig Gas… Gerade auf den Wurzelpfaden und da er ständig am Überholen von anderen Läufern war, konnte ich kaum dranbleiben. Zum Glück gab es breitere Abschnitte zum Aufholen. Auf dem letzten Abschnitt verlief der Rennsteig auf einem Radweg und von da an konnte ich Philipp so richtig „Supporten“. Geschwindigkeitsdurchsagen, ein Schluck aus der Trinkflasche und Zwischendrin noch ein paar Fotos zum Dokumentieren des Geschehens.

Zum Glück gab es mittlerweile etwas Sonne und Patricia konnte ihre Etappe gut starten. Diese war gespickt mit steilen und langen Anstiegen. Ich kannte diesen Abschnitt noch überhaupt nicht und war vom Profil doch etwas überrascht... Nach knapp 14 Kilometern erfolgte die Übergabe an Robert. Ich ließ mir an den Übergabepunkten immer etwas Zeit für einen kurzen Plausch mit unserem Supporter Team. Dies fand ich sehr schön, hatte allerdings danach zu tun, den Läufer wieder einzuholen. Für Robert war das Streckenprofil richtig hart und für mich als Radfahrer folglich auch. Verblockte Streckenabschnitte und Wurzelwege teilweise bergauf, ich musste einige Male mein Rad ein paar Meter schieben…

In Masserberg dann die Übergabe an Manfred. Er war wohl schon etwas durchfroren und sein sehr dynamischer Start „geht in die Geschichte ein“. Die Strecke wurde für Läufer und Biker nicht leichter, teilweise verblockte Hohlwege, egal, auch das gehört beim Rennsteig dazu.

Der nächste Übergabepunkt an Ralf war in Allzunah. Nach einigen Kilometern der Wegstrecke zeigte sich der Thüringer Wald so richtig von seiner rauen Seite, mit Regen, Nebel und Kälte. Zum Glück war der Spuk nach ca. einer halben Stunde vorbei und wir konnten gut zum Grenzadler gelangen. Hier wurden wir von unserem gesamten Abgehts09 Team empfangen. Für mich der Endpunkt meiner Radbegleitung und die Startnummern gab ich an Sabine und Stephan weiter.

Es gab noch so viele weitere Erlebnisse in den folgenden Stunden, dass diese den Rahmen dieses Berichtes schnell sprengen würden. Für mich war dieses gemeinsame Wochenende wie eine kleine Abenteuerreise mit unzähligen Eindrücken und Empfindungen, wie Hoffen, Bangen, Stolz, Glück, Freude, Teamgeist, Feiern, alles auf wenige Stunden komprimiert. Ich war die ganze Zeit wie im Trance. Das ist für mich das Besondere am Rennsteig-Staffellauf, ein Erlebnis im Team, dessen Eindrücke lange vorhalten.