Über 5000 Läufer haben sich dieses Jahr zum traditionellen Schluchseelauf gemeldet. Die 18,4km lange Strecke führt auf idyllischen Wegen rund um den auf fast 1000m Höhe gelegenen Schluchsee. Damit gehört er im Dreiländereck zu den schönsten Landschaftsläufen. Schon der Start an der Schluchseehalle läßt die Stimmung brodeln, als die Läufer dem Schluchseelauf „Zum Geburtstag viel Glück" singen. Er ist dieses Jahr nämlich 25 Jahre alt geworden. Dann um 10:10Uhr geht es mit den ersten drei Startblöcken los. Die zweite Gruppe folgt dann um 10:50Uhr. Meine Frau hat sich mit ihrer Lauffreundin in die hintere Gruppe gestellt. Mir ist es jetzt schon fast zu warm und die Strecke führt teilweise auf sehr sonnigen Wald- und Wanderwegen entlang. So entschließe ich mich für die Mitte der ersten Gruppe. Zunächst geht es leicht hügelig durch den Wald. Hier herrscht wie immer dichtes Gedrängel und der Pace ist noch recht gemäßigt. Dann kommt das einzige Stück Straße bis zur Staumauer. Da ist endlich Platz und die Läufer legen richtig los. An der Staumauer angekommen erwartet uns die erste größere Zuschauergruppe, die richtig für Stimmung sorgt. Wir kommen zur ersten Verpflegungsstelle und dann ab Kilometer 5 geht's zur Sache. Über knapp 2 Kilometer geht's über einen Waldweg bergauf zur Kohlhütte. Hier wird der Grundstein für eine gute Laufzeit gelegt, aber wer es hier zu schnell angeht, dem fehlen nachher bei den vielen kleinen, zum Teil sehr giftigen Anstiegen, die Körner. Jetzt geht's erstmal wieder runter an den Schluchsee zum Unterkrummenhof. Im Sommer sind hier die begehrtesten Bade - und Picknickplätze am Schluchsee. In Aha angekommen sind es noch gut 5 Kilometer ins Ziel. Die haben es aber in sich. Viele kleine Steigungen und teilweise richtig prall in der Sonne. Mit der Sonne habe ich Glück. Einige Wolken geben hin und wieder Schatten. Bei Kilometer 16 kommt die erste gemeine Überraschung für Neulinge des Schluchseelaufes. Ein steiler Stich hoch an der Jugendherberge vorbei. Es sind nur gut 200m, aber richtig steil. Hier gehen viele schon hoch, weil die Kraft fehlt. Oben angekommen geht es fast genauso steil wieder nach unten. Über einen Holzsteg laufen wir - angefeuert von den wartenden Reisenden - am Bahnhof vorbei. Das Ziel ist zum Greifen nah, aber noch nicht geschafft. Vom See geht wieder eine steile Rampe hoch über die Bahnlinie und danach wieder runter in die Unterführung der B 500. Hier pfeift die Lunge. Noch 300m bis zum Ziel, aber noch nicht genug gequält. Das Ziel liegt oben an der Schluchseehalle. Also noch eine Rampe hoch ins Ziel. Zum Glück sind die Zuschauer gut gelaunt und tragen jeden Läufer mit viel Applaus hinauf.
Mit meiner Zeit von 1:32 Stunden bin ich zu frieden. Ich sammle schnell meine Medaille ein und springe in trockene Kleidung. Dann runter an den letzten Zielanstieg. Lange muß ich nicht warten bis meine Frau kommt. Gemeinsam nehmen wir den Schlußspurt in Angriff. Der nach oben gerichtete Daumen des Fotografen und drei tolle Bilder sind eine tolle Belohnung für die Aktion.
Highlight diese Jahr ist wieder Charly Doll. Er hat jeden der 25 Läufe absolviert. Davon hat er 8 mal gewonnen und war 7 mal Zweiter. Heute mit 56 Jahren kommt er mit einer Zeit von 1:06,03 auf den 6.Platz und nimmt seinem 19 jährigen Sohn 1 ½ Minuten ab. Er heißt nicht umsonst „Mister Schluchsee".