Morgens um halb acht Aufbruch nach Rodgau um mit anderen Läufern unserer Gruppe einen Ultralauf zu bestreiten. Unter diesen Bedingungen keine leichte Sache. Zum Glück war auf der Autobahn leichtes Durchkommen und in Rodgau am Sportzentrum nach Ankunft auf dem eingeschneiten Parkplatz war noch reichlich Platz. In der warmen Sporthalle, gab es kostenlos Kaffee und Brötchen für alle Ankömmlinge und die bereits angereisten Gäste , die in der Sporthalle übernachtet hatten. Samstag 30.Januar 2010, tiefster Winter mit Schnee und Eis wie seit Jahren nicht mehr.
Morgens um halb acht Aufbruch nach Rodgau um mit anderen Läufern unserer Gruppe einen Ultralauf zu bestreiten. Unter diesen Bedingungen keine leichte Sache. Zum Glück war auf der Autobahn leichtes Durchkommen und in Rodgau am Sportzentrum nach Ankunft auf dem eingeschneiten Parkplatz war noch reichlich Platz. In der warmen Sporthalle, gab es kostenlos Kaffee und Brötchen für alle Ankömmlinge und die bereits angereisten Gäste , die in der Sporthalle übernachtet hatten.
Meine Mitkämpfer Lisa, Patricia, Stefan und Frank waren schon da. Noch die passende Laufbekleidung festgelegt, umgezogen und anschliessend frierend über die vereiste Straße etwa einen Kilometer zum Start/Ziel getrottet zusammen mit den anderen 650 Unerschrockenen, die aus den 1147 Gemeldeten sich nicht vom strengen Winter einschüchtern ließen. Ein Rundkurs von 5 km mit einem kurzen Wendeabschnitt war 10 mal zu durchlaufen und es gab in jeder Runde eine großzügige Verpflegung. Wer nicht den vollen Ultramarathon durchlaufen wollte konnte bequem nach jeder Runde aussteigen. Viele Starter nutzten deshalb den Wettkampf als langen Trainingslauf mit Verpflegung. So auch Patricia und Lisa , die 25km unter Wettkampfbedingungen trainierten , ebenso Stefan für eine 30km - Runde. Frank liess sein Ziel noch offen , ich wollte das erste Mal über die Marathondistanz hinaus die volle Strecke laufen, wir beide hatten einen 5:30er Schnitt angepeilt, d.h.: jede Runde möglichst konstant in 27:30Min. durchlaufen.
Nach dem Start liefen Frank und ich die erste Runde zum Warmwerden.Die Strecke war zwar geräumt und mit Split bestreut aber trotzdem noch sehr glatt und rutschig. Auf dem Abschnitt über das freie Feld wehte den LäuferInnen ein starker Wind entgegen und im Wald war der Untergrund zu Teil matschig. So schlimm wie in Mörfelden war es zwar nicht, aber schwer genug. Wir hatten uns dennoch entschieden ohne Spikes zu laufen; das hätte nichts gebracht.
Die erste Runde war allerdings viel zu schnell (26:14 ) . Nach jeder Runde nahmen wir etwas Verpflegung auf; es gab nicht nur warmen Tee und Cola, sondern auch Kekse , Erdnüsse, Fruchtschnitten und andere Leckereien die wir uns nicht entgehen liessen. Aber es half nichts , trotz Trabpause am Verpflegungsstand beflügelte uns die Atmosphäre zu drei weiteren schnellen Runden (26:39, 25:58, 26:04). Das Ganze lief meist im gleichen Verfahren ab: ich zog zu Beginn einer neuen Runde das Tempo an, Frank blieb etwas zurück und holte dann doch wieder auf, wir liefen gemeinsam durch die Messschranken (bipchip war in der Startnummer) und dann ging das Spielchen von neuem los. Runde 5 in 26:39, die Hälfte somit in 2:11:38 geschafft. Jetzt müsste man das Tempo halten können und eine sub 4:25 als Endzeit wäre ein tolles Resultat.
Einmal rief mich jemand von hinten an – es war Lisa,

In der neunten Runde stoppten wir die Marathonzeit ab : 3:45:31 für mich, 1Sek. schneller für Frank. Das war für mich nicht gerade schlecht, so aus dem Wintertraining heraus, dazu auf einem glatten Boden, auf dem ich niemals einen Marathon gelaufen bin und es ging mir durch den Kopf welchen Trainingseffekt doch ein solcher Wettkampf haben kann, den man einfach mal so eingeschoben hat, nur um mal mit den Laufkollegen ausser der Reihe etwas zu machen. Es wäre mir nicht eingefallen, als Vorbereitung für den Früjahrsmarathon sonntags allein als langen Lauf länger als 35km zu laufen. Steht ja auch in keinem Trainingplan.
Aber dann musste ich doch Federn lassen und diese 9.Runde dauerte für mich fast 29Minuten. Frank hatte tatsächlich noch Reserven. Er zog ab, der Abstand vergrösserte sich. Nach der Wendemarke winkte er mir schon aus deutlicher Entfernung zu. Mein Kopf sollte jetzt sagen nimm dich zusammen, lauf schneller und schliess wieder zu ihm auf. Mein Kopf sagte mir, du bist jetzt schon total fertig und du hast noch eine volle Runde zu laufen, also sieh zu wie du heil durchkommst. Die letzte 10. Runde war entsprechend, 32:09, keinen Kilometer mehr unter 6er Schnitt, aber auf den letzten 2 Kilometern hatte ich noch die fixe Idee unter 4h:35 zu bleiben und so schaffte ich dann noch als Endzeit eine 4:33:52. Frank war bereits im Ziel nach 4:27:36. Der erste Ultramarathon war geschafft und ich völlig ausgepowert. Dann noch im Schneeregen auf der vereisten Strasse zur Halle geschlichen um die Kleider zu wechseln.
Als wir dann wir später bei Erbsensuppe , Kuchen, Weizen, Kaffee ect. zusammensaßen, war alle Anstrengung schnell vergessen und wir waren zufrieden und euphorisch über die geschaffte Leistung. (Foto: Quelle www.laufreport.de)