Die Bedingung waren für mich persönlich nicht optimal. Nicht in der Vorbereitung, nicht am Wettkampftag.

- Wechselzone 1: Rad gleich am Anfang der Radständer
- Wetter verspricht Hitze über 30 °C
- in der Vorbereitung zwei Mal Hexenschuss, einmal Oberschenkelzerrung
- Trainingsurlaub verregnet mit Trainingsausfall
- 5 Wochen Schwimmpause wegen Sturz auf den Oberarm beim Wintertraining in Oberhof (Blessur an der Rotatorenmanschette)
- Biorhythmus bei allen Kurven ganz unten: An diesem Tag ist mein intellektuelles Level 0%: ich könnte Schwierigkeiten haben mich zu konzentrieren. Mein physisches Level ist 5%: es ist nicht ratsam meinem Körper zuviel abzuverlangen. Und schließlich ist mein emotionales Level 38%: der ideale Tag mich auf Lisa und meine Freundschaften zu konzentrieren!

Letztlich hat sich auch die Astrologie gegen mich verschworen:
Vormittag: Ruhephase, Mond ist in der Waage und in meinem 12. Solarhaus. Ich ziehe mich in mein Schneckenhaus zurück und brauche viel Ruhe. Ich soll länger liegen bleiben, lange frühstücken.
Nachmittag: Um 17.32 Uhr geht der Mond dann auch noch in Pause. Faulenzen ist angesagt.
Abend: Ich stehe heute sehr gerne im Mittelpunkt und genieße den Trubel.
Jo! Noch was?

Wäre ich abergläubisch, könnte ich alles auch auf die 13 schieben, auch wenn der Wettkampf am Sonntag und nicht auf einen Freitag stattfindet.

Ob der schlechten Bedingungen habe ich folgerichtig mein Zeitziel von unter 12:00 Stunden nicht erreicht. Meine Beine haben beim Marathon schon früh den Dienst eingestellt. So kam eine unerwünschte Endzeit von 12:28:29 Stunden heraus.

Und trotzdem darf ich mit dem Abschneiden bei meinem sechsten Ironman zufrieden sein. Immerhin: Stärke bewiesen, durchgekämpft und gefinisht. Was zählt da mehr?
Die Bedingung waren für mich persönlich nicht optimal. Nicht in der Vorbereitung, nicht am Wettkampftag.

- Wechselzone 1: Rad gleich am Anfang der Radständer
- Wetter verspricht Hitze über 30 °C
- in der Vorbereitung zwei Mal Hexenschuss, einmal Oberschenkelzerrung
- Trainingsurlaub verregnet mit Trainingsausfall
- 5 Wochen Schwimmpause wegen Sturz auf den Oberarm beim Wintertraining in Oberhof (Blessur an der Rotatorenmanschette)
- Biorhythmus bei allen Kurven ganz unten: An diesem Tag ist mein intellektuelles Level 0%: ich könnte Schwierigkeiten haben mich zu konzentrieren. Mein physisches Level ist 5%: es ist nicht ratsam meinem Körper zuviel abzuverlangen. Und schließlich ist mein emotionales Level 38%: der ideale Tag mich auf Lisa und meine Freundschaften zu konzentrieren!

Letztlich hat sich auch die Astrologie gegen mich verschworen:
Vormittag: Ruhephase, Mond ist in der Waage und in meinem 12. Solarhaus. Ich ziehe mich in mein Schneckenhaus zurück und brauche viel Ruhe. Ich soll länger liegen bleiben, lange frühstücken.
Nachmittag: Um 17.32 Uhr geht der Mond dann auch noch in Pause. Faulenzen ist angesagt.
Abend: Ich stehe heute sehr gerne im Mittelpunkt und genieße den Trubel.
Jo! Noch was?

Wäre ich abergläubisch, könnte ich alles auch auf die 13 schieben, auch wenn der Wettkampf am Sonntag und nicht auf einen Freitag stattfindet.

Ob der schlechten Bedingungen habe ich folgerichtig mein Zeitziel von unter 12:00 Stunden nicht erreicht. Meine Beine haben beim Marathon schon früh den Dienst eingestellt. So kam eine unerwünschte Endzeit von 12:28:29 Stunden heraus.

Und trotzdem darf ich mit dem Abschneiden bei meinem sechsten Ironman zufrieden sein. Immerhin: Stärke bewiesen, durchgekämpft und gefinisht. Was zählt da mehr?

Um 5:00 Uhr gehts mit Thorsten zum See. Fahrrad auspacken, Neo an, ab zum Wasser. Die Wechselzone wird um 06:15 Uhr geschlossen. Das heißt eine halbe Stunde im Vorstartbereich warten. Lange warten. Dann endlich darf ich um 06:45 Uhr ins Wasser. Nach 15 Minuten rumpaddeln im 22 °C warmen Langener Waldsee gings pünktlich um 07:00 Uhr mit der zweiten Startgruppe los. Wie gewohnt schwimme ich ganz rechts, habe von dort einen guten Überblick auf das Feld, auf die Bojen und gute Sicht auf den markanten Orientierungspunkt am gegenüberliegenden Ufer, die große Powerbarflasche. Von den üblichen Prügeleien bleibe ich hier verschont und ziehe entspannt meine Arme durch das weiche Wasser.

Nach knapp 42 Minuten komme ich nach 2,1 km zum Landgang aus dem Wasser und stürze mich gleich darauf wieder in die Fluten zur abschließenden kleinen Schwimmrunde. Jetzt sind es noch 1760 Meter bis zum Ausstieg.

Nach dem erst die gelben Bojen links liegengelassen wurden, sind es jetzt die roten rechts. Erste Orientierung ist auch wieder die Powerbarflasche (siehe oben). Jetzt schwimme ich auf der Ideallinie. Leider auch die Linie, die immer wieder zu Berührungen mit den Mitkämpfern führt. Es ist nicht jeder in der Lage vernünftig zu orientieren, auch wenn man gerade einen Blick voraus genommen hat.

Nach 1:17:28 Stunden ist der Schwimmpart erledigt. Meine Zeit ist identisch mit der Trainingszeit vom Swimday vor einer Woche und drei Minuten unter meiner geplanten Zeit. Also alles im grünen Bereich.

Brille ab, Mütze ab, fertigmachen zum Fotoshooting. Ich eile im tiefen Sand den Berg hoch in die Wechselzone. Schnell den blauen Beutel geschnappt und ab ins Zelt. Das in der Woche angekündigte Schlechtwetter bleibt uns heute doch erspart. Ich benötige keine Weste, Jacke oder Armlinge auf der Radstrecke. Mit leicht krampfender Muskulatur streife ich den Neo ab, kämpfe mich in die notwendigen Kompressionssocken, schlüpfe in die Radschuhe, verpacke alles, was ich nicht mehr brauche, laufe aus dem Zelt und schmeisse den Beutel am Drop-Off über das Gatter.

Mein Storck Aero muss ich lange, lange schieben, bevor ich endlich aufsatteln darf. Gleich von Beginn an trete ich kräftig in die Pedale und überhole, überhole, überhole. Gestört werde ich nur durch die übereifrigen Kampfrichter, die anfangs das Feld unnötigerweise aufhalten. Kopfschüttel! Ärger über den Kollegen.

Nach 14 Kilometer ist Frankfurt erreicht. Hier beginnt der Zweirundenkurs über Bergen-Enkheim mit "The Beast", Maintal mit "The Hell" und "Chicken Hill", Friedberg und Bad Vilbel mit "The Hell". Hört sich alles martialisch an. Eigentlich sind es aber ungefährliche Steigungen.

In Bergen-Enkheim gibt es das erste Mal Verpflegung. Leider kann ich nicht alles greifen, was ich haben will. Ich habe den Eindruck, die Helfer stehen enger zusammen wie in den Vorjahren.

Andrea, Christian und Julja stehen auch hier. Mir gehts soweit gut, alles in Ordnung.

Vor Ilbenstadt steht die erste Penaltybox. Sie ist nur wenig belagert. Aber immerhin.

In Karben gibt es die nächste Verpflegungsstation. Wieder greife ich nicht alles ab. Ich ärgere mich ein wenig, störe mich aber nicht daran. Bis Friedberg rollt es wunderbar, leichter Rückenwind, ideal. Die Geschwindigkeit motiviert. Dritte Verpflegung: Wasser, Iso, Gel, alles klar. Eine Extraflasche für Lisa; die steht gleich oben auf dem Berg, überraschend auf der linken Seite.

Der Wind kommt leicht von vorne. Langsam wird es merklich wärmer. Es geht zurück nach Frankfurt. Manchmal kommen Gruppen an mir vorbeigefahren, es ist fast wie bei einer RTF. Die Kampfrichter kommen dafür seltener vorbei. Jungs und Mädels, hier gäbe es was zu tun.

Der neue Streckenabschnitt nach Bad Vilbel gefällt mir gut. Es sind ein paar Höhenmeter mehr, aber an der Geschwindigkeit ändert sich nichts. Viele Zuschauer sind am Anstieg; endlich mal richtig gute Stimmung an der Strecke. Die Beine sind gut, es geht schnell hoch. Irgendwer ruft mir zu. Leider kann ich nicht entdecken wer, bin zu schnell weg.

Vierte Verflegungsstation: die Eintracht wie gewohnt im Dienst. Diesmal bekommen ich alles was ich benötige. Gleich ist schon die erste Runde rum. Nur noch ein paar Kilometer die Friedberger Landstraße runterrauschen. Das Feld hat sich inzwischen deutlich auseinander gezogen, es wird einsamer um mich herum.

In Bergen-Enkheim bleibe ich an der Verpflegung stehen und lasse mir weitere Gels geben. Ich merke, dass ich doch ein wenig zu wenig intus habe. Andrea signaliere ich trotzdem "alles in Ordnung". Ich fahre weiter ohne mein Brötchen. Das hätte ich jetzt bei der deutlich spürbaren Wärme nicht mehr runterbekommen.

In Hochstadt spüre ich erstmals ein leichtes krampfen im rechten Oberschenkel. Am Hühnerberg kann ich nicht mehr aus dem Sattel gehen. Bergrunter gehts auch nicht mehr volle Pulle. Okay, es sind noch knapp 60 km; das wird schon werden.

In Friedberg hat sich das mit den Krampfneigungen erstmals gegeben; dachte ich. Leider meldet sich jetzt auch der linke Oberschenkel. Die Solidarität mit dem rechten Bein verärgert mich. Jetzt kommt auch etwas mehr Wind auf; wie üblich. Mit voller Konzentration und ständigen Kühlversuchen spule ich die verbleibenden Kilometer ab. In Bad Vilbel feuern mich die Hattersheimer an. An der Verpflegung hole ich weiteres Kühlwasser. Eine Hälfte ist für die Beine, die andere für den Kopf (und ein Spritzer für Jürgen, den alten "Ironopa") gedacht. Die Kerntemperatur steigt, es droht Überhitzung und der GAU.

Die 180,6 km sind nach 5:32:43 Stunden, Schnitt 32,6 km/h abgespult, so dass ich in die Wechselzone 2 laufen darf. Erster Programmpunkt: Dixie. Gefühlt zwei Minuten läuft und läuft und läuft es; regelkonform (Profis lassen es bekanntlich einfach laufen; vielen Dank für den Tipp, Faris).

Meinen roten Beutel ziehe ich vom richtigen Haken und laufe ins Wechselzelt. Der Wechsel ist okay, die Beine sind fit. Es geht auf den abschließenden Marathon. Nur noch 42,195 km bis zum Ziel. Die ersten drei Kilometer vergehen wie im Fluge. Auf der ersten Brücke kommt Frodo mit Motorradbegleitung vorbei. Seine letzte Runde im Pannenrennen!

Bei der Wende vermisse ich die Verpflegung, die dort sonst immer war. Eingespart! Bei Kilometer vier ist der Ofen aus. Die Beine streiken. Es trifft mich völlig unerwartet. Ich habe alle Signale bis dahin verdrängt. Zuviel Druck beim Radeln, die Krämpfe vom Schwimmen verharmlost. Jetzt kommt die Quittung: es wird mich viel Zeit kosten, bis ich das Ziel erreiche. Ich versuche einen 7:00 min/km-Schnitt zu halten. Das tut weh. Es wird spürbar mühsamer für mich. Die Hitze hat jetzt 30 °C längst erreicht. Das wird sich bis zum Ziel auch nicht mehr ändern. Einmal treffen mich drei Tropfen vom Himmel. Ein Blick zum Himmel zeigt aber keine Wolken. Leider! Es bleibt wunderbar sonnig. Erst 15 Minuten vor Toreschluß kommt der Sturm. Und der war heftig und feucht.

Viele Supporter machen die Strecke interessant. Immer wieder bekomme ich Zuspruch von Lisa. Ja, sie hat es mir prophezeiht. Andrea, Christian und Julja halten mich bei Laune, und in Bewegung. Die Schar der Abgehtsler wird größer: Frank, Ralf, Anne, Gernot, Sabine, Patrizia, Robert, Peter K., Peter U., Thorsten. Es gesellen sich die Nieder und Hattersheimer dazu. Es wird nie langweilig.

Ich rette mich von Verpflegungsstation zu Verpflegungsstation. Immer der selbe Ablauf: zwei Becher Wasser über Kopf und Beine, Cola, Iso, Gel in den Hals, zwei Becher Eis ins Trikot. Unterwegs das Eis aufbrauchen; auf den Kopf, auf den Oberschenkel, Körper abreiben und kühlen.

Stetig scheint die Sonne. Stetig sammle ich die bunten Bänder ein. Stetig werde ich ein wenig langsamer. Stetig komme ich dem Ziel näher. Und plötzlich sind alle Schmerzen vorbei. Zufrieden laufe ich nach 5:25:02 Stunden mit meinem vierten Band auf dem Römerberg durchs Ziel. Euphorie macht sich breit und breiter und breiter. Und wieder bin ich ein Ironman.

Das Gewicht der Medaille reißt mich runter und zeigt mir, wie schwer es war, diese zu verdienen.

Und Lisa holt mich mit ihrem Jubel wieder ab. Wie schön ist das!