Nachdem wir im letzten Jahr unsere jährliche Staffel über eine Mitteldistanz ausfallen lassen mußten, haben wir es dieses Jahr in veränderter Besetzung wieder in Angriff genommen. Der Chiemsee Triathlon in Chieming stand schon länger auf unserer Wunschliste. Zunächst gab es immer wieder Probleme mit der Genehmigung der Radstrecke, aber im letzten Jahr gab es die Premiere.
Nachdem wir im letzten Jahr unsere jährliche Staffel über eine Mitteldistanz ausfallen lassen mußten, haben wir es dieses Jahr in veränderter Besetzung wieder in Angriff genommen. Der Chiemsee Triathlon in Chieming stand schon länger auf unserer Wunschliste. Zunächst gab es immer wieder Probleme mit der Genehmigung der Radstrecke, aber im letzten Jahr gab es die Premiere.

cst00Manni, Peter und ich haben uns dann am Freitag durch den Stau der gelben Kennzeichen gekämpft und kamen bei schönstem Wetter und toller Bergsicht ins Chiemgau. Die Wetteraussichten waren für das Wochenende aber alles andere als rosig. Die Wassertemperatur war mit 16,5°C gemessen und bei fehlender Sonne war auch keine Besserung in Sicht. Pünktlich zur Abholung der Startunterlagen und zum Einchecken des Fahrrades kam dann auch der angekündigte Regen. Gegen Abend war alles mehr oder weniger im Dunst verschwunden. Selbst die Wendeboje für die Kurzdistanz, knall gelb, war nicht mehr zu sehen. Die Pasta im Eventzelt schmeckte trotzdem. Auf Wunsch eines einzelnen Herrn (Ralf) mußten wir noch beim Italiener eine weitere Portion nachlegen.

cst02Am nächsten Morgen sah dann das Wetter nicht mehr so grausig aus. Es war trocken und mit 13°C auch nicht zu kalt. Wir fuhren also mit deutlich verbesserter Stimmung nach Chieming und es ging an die letzten Startvorbereitungen...


cst01Als erstes war Manni mit einer erfrischenden Runde im Chiemsee gefordert:

Die Schwimmstrecke von 2 km ging vom Strandbad fast 1 km geradeaus Richtung Seemitte und nach ein kurzem Wendestück wieder zum Bootshafen zurück. Da ich noch nie eine längere Strecke bei so relativ kaltem Wasser geschwommen war und ich keine Erfahrung hatte, wie gut der Neo da ausreichend ist, hatte ich mich vorsichtshalber mit zwei Badekappen bewaffnet und Nacken und Knöchel mit Melkfett zusätzlich geschützt. Das war sicher gut, meine Haare waren hinterher zum größten Teil noch trocken und ich habe auch unterwegs nicht gefroren. Schlimmer als die Kälte waren dagegen die Wellen, gegen die man ankämpfen musste. Ich hatte am Anfang doch einige Probleme in dem üblichen Startgetümmel und es dauerte eine Weile, bis meine Atmung und der Rhythmus der Wellen zusammenpassten. Laut Ralf sind auch etliche Schwimmer recht bald ausgestiegen, auch für mich war es am Anfang nicht einfach. Danach ging es dann aber recht gut, nur leider habe ich überhaupt keinen Wasserschatten gefunden. Von meiner absoluten Schwimmzeit war ich zunächst sehr enttäuscht, weil ich eigentlich das Gefühl hatte, gut durchgekommen zu sein, aber nachdem ich gesehen hatte, dass ich ziemlich im Mittelfeld von allen Mitteldistanzlern lag, die sicher zum größten Teil mehr trainiert hatten und jünger waren als ich, war ich dann doch versöhnt.
cst03Nach dem Schwimmausstieg war es noch ein gutes Stück bis zur Wechselzone zu laufen, wo ich dann an Peter übergeben habe, der schon am Rad wartete.


Entsprechend geht's dann auch weiter mit Peters Bericht:

Nachdem sich Manni in die Fluten gestürzt hat, begab ich mich langsam Richtung Wechselzone, um mich auf meinen Einsatz vorzubereiten. Ich war doch einigermaßen nervös im Hinblick auf meinem nicht gerade umfangreichen Radtraining in diesem Jahr. Das offizielle Höhenprofil mit knapp 450 Hm pro Runde trug auch nicht gerade zur Beruhigung bei. Dann kamen die ersten Profis in die Wechselzone gerannt und sorgten für Ablenkung. Gespannt begann das Warten auf Manni und die Frage, wieviel Staffeln vor uns lagen. Da die Staffelteilnehmer auf 2 Flecken in der Wechselzone verteilt waren, war es schwer da den Überblick zu behalten, auch wenn man die Staffelschwimmer daran erkennen konnte, dass sie noch im Neo aus dem Wechselzelt gerannt kamen. Und da kam er auch schon angerannt. Ich schnappte mir das Chipband von seinem Fuß, befestigte es bei mir und los ging es. Das Laufen aus der Wechselzone mit den Radschuhen an den Füssen klappte gut und auch beim Aufsteigen kam es zu keinen Problemen. Die ersten Kilometer waren flach und ich kam gleich auf ein gutes Tempo, ohne zu überpacen. Nach 5 Minuten der Kontrollblick auf den Puls und dieser lag genau bei meinem angestrebten Rennpuls. So fühlte ich mich einerseits gut, wartete aber auch angespannt auf die erwarteten Höhenmeter. Zum Glück kamen diese nicht so heftig wie erwartet. Die Strecke kann man als wellig bezeichnen. Es gibt 3 -4 kurze knackige Anstiege, dazwischen aber doch ausreichend flache Passagen für ein hohes Tempo. Das man auf den ersten 30 km der Runde knapp 100 Höhenmeter an Höhe gewinnt fällt nicht auf. Bei Kilometer 17 hatte ich auf einmal den Eindruck, dass mein Hinterrad nicht mehr richtig läuft. Sollte ich mir einen schleichenden Plattfuß eingefangen haben? Aber Abbremsen um es zu kontrollieren wollte ich auch nicht. Knapp 2 Kilometer weiter ging die Strecke leicht abschüssig durch ein Waldstück, dort war die Strecke auch noch feucht. Und als ich da durch war, lief das Rad plötzlich wieder wie geschmiert. Zum Ende der ersten Runde, bemerkte ich das mein Schnitt bei 33 km/h lag, das passte ja wunderbar zur Startnummer 333. In der zweiten Runde hatte ich dann keine Angst mehr vor der Strecke, aber doch ob ich denn in der Lage bin, diese Leistung zu halten. Das mit dem wenigen Training in diesem Jahr hatte ich glaube ich schon erwähnt. Aber es ging doch gut. Erst bei der letzten Steigung fingen meine Beine an zu streiken. Aber die letzten Kilometer waren flach und ich konnte das Tempo halten. So kam ich mit einer Zeit von 2:31:01 und laut meinem Garmin nach 83,5 km und 280 Hm in die Wechselzone um an Ralf zu übergeben. Der 33er Schnitt hatte Bestand, die Zielvorgabe von Ralf und Manni mit 2:30:00 wurde gut erfüllt.


cst04Gegen 12 Uhr fand ich mich in der Wechselzone am Radständer ein. Wie meistens stand dort eine muntere Schar Staffelläufer etwas nervös in der Gegend. In den nächsten Minuten kamen zwei Staffeln rein und deren Läufer sausten in einem sehr Respekt einflößenden Tempo los. Dann kam Peter fast exakt zum erwarten Zeitpunkt rein gerauscht. Der Wechsel klappte gut und ich war am See entlang auf wunderbar flacher Strecke zum eigentlichen Rundkurs von 4x5km unterwegs. Der nette Asphalt hörte kurz darauf auf und bei Kilometer 1,5 kam ein steiler kurzer Anstieg und ein fast genauso so steiler Weg hinunter. Kurz danach noch eine kleiner Hügel auf Gras hinauf und dann endlich Asphalt. Danach ging der Rundkurs in leichten Wellen immer wieder bergauf und bergab. Es war schwer hier das Tempo zu finden und konsequent dran zu bleiben. Mein Ziel von 1:30Std. hatte ich hier schon abgehakt. Die Strecke war durch den Zuweg zum Rundkurs schon länger und auch schwieriger zu laufen als gedacht. Trotzdem habe ich versucht meinen Pace von 4:30 irgendwie zu halten. In Runde drei war ich dazu mental nicht mehr in der Lage. Dafür ging es in Runde vier wieder um so besser.

cst05Manni und Peter habe ich zumindest überrascht, weil ich schon im Ziel angesagt wurde und sie gerade schauten ob ich denn demnächst komme. Am Ende standen eine 1:32:17 auf einer Strecke mit 220 Hm. Zum vollen HM fehlen leider ca. 500-600m. So ist es für mich einfach eine tolle Zeit und leider keine neue Bestmarke auf der HM-Strecke.


Der Chiemsee Triathlon ist auf jeden Fall eine Reise wert. Organisation, die Strecke und insbesondere die Landschaft sind schon eine Reise wert.

cst06Unsere Übernachtungsstätte, der Kleehammerhof von Irmi und Alois Schröder in Osterbuchberg

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