Triathlon hat für mich immer etwas wie in Urlaub fahren. Eine lange Checkliste muss abgearbeitet werden und das Packen dauert seine Zeit bis man schließlich alles im Auto verstaut hat. So war es auch wieder am Samstagmorgen. Ich war etwas angespannt, da ich außer kleine Sprint-Tria's bis jetzt noch keinen längeren Wettkampf absolviert hatte. Und jetzt sollte es gleich die Mitteldistanz sein. 2 km Schwimmen, 84 km Rad und 21km Laufen stand auf dem Programm. Der Himmel war düster und es regnete schon den ganzen Morgen. Nach Abholen der Startunterlagen brachte ich meine Laufsachen in die zweite Wechselzone und fuhr mit dem Rad zum 8 km entfernten Schwimmstart. Nachdem ich mein Rad in der Wechselzone geparkt hatte, begann ich langsam etwas zu entspannen. Ich sag ja, wie Urlaub fahren. Wenn du erstmal die Tickets vom Schalter abgeholt und die Koffer aufgegeben hast, begibst du dich entspannt zum Abflug und wartest auf den Start (....wär jetzt nicht Zeit fürs erste Bier ?)

Triathlon hat für mich immer etwas wie in Urlaub fahren. Eine lange Checkliste muss abgearbeitet werden und das Packen dauert seine Zeit bis man schließlich alles im Auto verstaut hat. So war es auch wieder am Samstagmorgen. Ich war etwas angespannt, da ich außer kleine Sprint-Tria's bis jetzt noch keinen längeren Wettkampf absolviert hatte. Und jetzt sollte es gleich die Mitteldistanz sein. 2 km Schwimmen, 84 km Rad und 21km Laufen stand auf dem Programm. Der Himmel war düster und es regnete schon den ganzen Morgen. Nach Abholen der Startunterlagen brachte ich meine Laufsachen in die zweite Wechselzone und fuhr mit dem Rad zum 8 km entfernten Schwimmstart. Nachdem ich mein Rad in der Wechselzone geparkt hatte, begann ich langsam etwas zu entspannen. Ich sag ja, wie Urlaub fahren. Wenn du erstmal die Tickets vom Schalter abgeholt und die Koffer aufgegeben hast, begibst du dich entspannt zum Abflug und wartest auf den Start (....wär jetzt nicht Zeit fürs erste Bier ?)

10 min vor dem Start quälte ich mich in meinen Neo und schwamm quer durch den See zum Schwimmstart am gegenüberliegenden Ufer. Autsch, da bin ich doch in irgendwas reingetreten. Mein Fuß blutet etwas und die Wunde brennt. Jipie, das geht ja gut los. Tom kommt vorbei und wir quatschen noch paar Takte.

11:20 Uhr Schwimmstart. Alle stürmen los, das Wasser schäumt auf, lauter Hände und Füße um mich rum. Einer tritt mir gegen die Brille, gluck gluck gluck, Brille voll Wasser gelaufen, Super. Ich habe Puls 180 und bin noch keine 200m geschwommen. Thorsten, Ruhe bewahren. Ich lass mich etwas zurückfallen, rück meine Brille zurecht und suche meinen Rhythmus. Nach ca.600m hab ich mich gefangen und kraule ruhig im hinteren Feld. Auf der 2. Hälfte kann ich zu zwei größeren Gruppen aufschwimmen und komme nach rund 40 min. aus dem Wasser. Beim kurzen Bergaufsprint sehe ich Lena und Lisa jubelnd an der Seite stehen. Irgendwo hör ich Konni und Patricia rufen, bin aber zu sehr mit meinem Gleichgewicht beschäftigt. 3 min später sitz ich auf meinem Rad und radel  Richtung Odenwald. Gleich auf der ersten längeren Geraden bläst mir der Wind entgegen und ich habe Mühe die Geschwindigkeit über 30 km/h zu halten. In Radheim die erste härtere Steigung und irgendwas stimmt nicht. Mein unterer Rücken zwackt. Meine Spondylarthrose meldet sich zu Wort. Eigentlich hatte ich dieses Problem doch durch ausgiebiges Rückentraining im Griff ? Oje, und ich habe ja noch gut 65km vor mir. Die nächste Steigung nehme ich im Wiegetritt (das entlastet den Rücken). Nach Getränkeaufnahme in Mömlingen geht es rauf nach Dorndiel. Das härteste Steigung des Rundkurses. Der Anstieg ist für mich eine ziemliche Quälerei. Der Rückenschmerz strahlt ins rechte Bein und ich versuch mehr und mehr auf das linke Bein zu verlagern. Auf der Abfahrt mit 60-70km/h beginn ich mit einem ausführlichen Yoga-Programm um den Rücken etwas zu lockern. Der Weg zurück nach Babenhausen geht dann auch etwas besser, und endlich bläst der Wind auch mal von hinten. In Babenhausen geht's dann auf die zweite Runde und wieder gegen den Wind. Die Rückenschmerzen nehmen wieder zu und ich bin mir nicht mehr sicher das Rennen zu beenden. Ich denke nur noch von Steigung zu Steigung und meine Geschwindigkeit nimmt immer mehr ab.  Im letzten Anstieg nach Dorndiel gesellen sich zu den Rückenschmerzen ein paar Krämpfe im linken Bein.  Ich quäl mich über den letzten Berg und auf der Abfahrt tank ich noch mal auf. Iso, Red Bull und Powergel stehen auf der Speisekarte (..ich kann nix Süßes mehr sehn... würg).

Ich bin froh, dass ich bald vom Rad steigen und mich aufrichten kann. Aber da war ja noch ein Halbmarathon zu absolvieren. In der Wechselzone angekommen nimmt mir ein junges Mädchen mein Rad entgegen und ich mach mich in Richtung Laufschuhe. Aber wo sind meine Beine ??? Hängen die noch am Rad ??? Das Laufen fühlt sich echt bescheiden an und beim Anziehen der Laufschuhe zuckt die komplette Beinmuskulatur. Jetzt nur keinen Krampf bekommen.

Die 7 km lange Laufrunde, die 3 mal durchlaufen werden muss, beginnt mit einer Verpflegungsstation. Da gibt es zur Abwechslung mal was Süßes. Banane, Cola, Iso, super. Das Laufen ist sehr mühsam und ich versuch einen Rhythmus zu bekommen. Nach gefühlten 5 km steht dann auch endlich das Schild mit der Aufschrift „1 km". Oh man, noch 20 km. Ich gehe ein Stück und denke ans aufhören....

Ein Mitstreiter ruft mir zu „Zähl bis 10 und lauf wieder an. Da geht noch was...." Ich zähl also bis 10 und laufe wieder an...

Irgendwo nach Kilometer 5 überholt mich Stefan der ja 20 min nach mir gestartet war. Gleich wird wohl auch Jürgen hinter mir auftauchen. Nach 7 km ist die erste Laufrunde beendet und ich denk an mein Auto, was nur ca. 300m von meinen Beinen entfernt ist. Aber da stehen Lisa, Lena, Konni und Patricia mit Eltern und feuern mich an. Ich frag vergeblich nach einer Schmerztablette und mach mich auf die zweite Runde. Ich ändere die Taktik und denke immer nur noch an die nächste Verpflegungstation (alle 2,5 km).  An den Stationen trink ich ordentlich und mach kurz Gymnastik um die Rückenmuskulatur zu lockern.  Die Beinen fühlen sich eigentlich noch kräftig an, aber immer öfter zieht ein Krampf durch das linke Bein und so werden die Gehpassagen immer länger. Irgendwann habe ich auch die zweite Runde bewältigt und rechne kurz die Zeit hoch. Selbst wenn ich die letzten 7 km nur noch gehe, schaffe ich es noch unter 6:30 Stunden. Also, jetzt wird gefinished.

Zum Schluss wird es noch mal richtig hart.  Ich habe fast Dauerkrämpfe und die verblieben Zuschauer auf der Strecke versuchen mich irgendwie aufzumuntern. Jürgen trabt an mir vorbei. Kurz vor dem Ziel versuch ich mich noch mal zusammen zu reißen und aufrecht die Linie zu überqueren, aber 5m davor schießt mir der nächste Krampf ins Bein. Ich humpel nach 6:08h über die Zeitnahmematte und  das lange Piepsen erlöst Körper und Geist von den Strapazen.  Das Allerschlimmste steht mir noch bevor.  Am Getränkestand muss ich erfahren, dass das Weizenbier für die Finisher leer ist. Nicht ein Tropfen ist mehr da Cry (Tom hat bestimmt wieder 5 Stück weggepumpt).

In der Abgehts Wertung beleg ich hinter Tom (5:13h), Stefan (5:26h) und Jürgen (5:38h) den letzten Platz, aber letztlich bin ich doch zufrieden mich durchgebissen zu haben.