Gottseidank ist Biblis ins Wasser gefallen. Also ich meine nicht generell, aber eigentlich wollten Konni, Patricia und Thorsten am 16.8. in Biblis am Schnuppertriathlon teilnehmen. Am gleichen Tag fand der Ironman 70.3 in Wiesbaden statt, an dem Manni, Stefan und Frank als Staffel teilnehmen wollten. Gottseidank ist Biblis ins Wasser gefallen. Also ich meine nicht generell, aber eigentlich wollten Konni, Patricia und Thorsten am 16.8. in Biblis am Schnuppertriathlon teilnehmen. Am gleichen Tag fand der Ironman 70.3 in Wiesbaden statt, an dem Manni, Stefan und Frank als Staffel teilnehmen wollten.

Naja und so nach und nach brach einer nach dem anderen als Teilnehmer weg. Zuerst Konni, wegen einer noch nicht vollständig ausgeheilten Bänderdehnung am Knöchel. Dann Thorsten wegen Anzeichen von Übertraining und schlussletztendlich Patricia, die es kurzfristig noch Konni nach machte. Sie knickte um und schwupps war der Knöchel auch lädiert. An eine Teilnahme am Triathlon war nicht zu denken. Nicht, dass man mir jetzt Gemeinheit unterstellt, ich hätte die Teilnahme allen Dreien gegönnt und ihnen gute Zeiten gewünscht.

Nun denn, des einen Leid ist des anderen Freud, so konnte Konni mich auf meinem Weg nach Wiesbaden begleiten. Ich war im Auftrag der Staffelteilnehmer Manni, Stefan und Frank unterwegs, die sich vor einigen Monaten dazu entschlossen hatten, als Deutsche Bank Ausdauer Team 3 dort zu starten. Manni sollte schwimmen (weil bester Schwimmer der Drei), Stefan radeln (weil die Strecke ziemlich viele Tiefenmeter aufweist und er der beste Bergabfahrer ist) und Frank laufen (er ist in diesem Zusammenhang der beste Läufer).

Wieder ein Wochenende an dem man nicht zum Sporteln kommt als Supporter, so dachte ich mir, ich fahre mit dem Rad hin. 25 km das sollte doch zu schaffen sein. Sehr gefreut habe ich mich, dass Konni sofort bereit war, mit mir zu radeln. Das Wetter sollte prima werden, also gab es keinen Grund das Auto zu bemühen. Es stand noch zur Debatte, ob Patricia und Thorsten auch mitkommen, aber mit dem desolaten Knöchel wäre Patricia das Radfahren nicht gut bekommen. Die machten sich stattdessen auf zum Langener Waldsee. Eine sehr gute Entscheidung an einem derart sonnigen Tag.

Frank holte um 6:40 Uhr Stefan und Manni ab und ich durfte noch liegen bleiben, mann war ich froh. Mit Konni war verabredet, dass Sie um 8:30 Uhr zum Frühstücken kommt. Wir deckten den Tisch auf der Terrasse und liessen es uns, bei noch herrlichem kühlen Sonntagswetter gut gehen. Um 10 Uhr machten wir uns auf den Weg, wohlwissend, dass die Strecke nicht unbedingt flach sein würde. Konni wollte mich voranfahren lassen, aber beim ersten Berg von Hofheim nach Diedenbergen, war ich ihr zu langsam und schwupp, die trat zwei/dreimal kräftig in die Pedale und schon war sie den Berg oben und ich hechelte in gewohnter Weise hinterher.

Wir fuhren über Feldwege, von Diedenbergen, nach Wallau, Igstadt, Nordenstadt, Erbenheim nach Wiesbaden. Ging alles prima, halt hoch und runter und war teilweise ganz schön anstrengend. Um halb zwölf waren wir dann glücklich am Ort des Geschehens angelangt und versuchten nun Frank und Manni zu treffen. Diese befanden sich im Partyzelt auf oder an irgendeinem Green und schlugen sich die Bäuche voll. Wie aber sollten wir durch all die Menschenmassen und abgesperrten Strassen zu ihnen kommen? Das Partyzelt war auch nur für Athleten zugänglich!

Nach einigen erfolglosen Versuchen dorthin zu gelangen, beschlossen wir, uns direkt an das Ende der Radstrecke zu begeben, um dort Manni zu treffen, der ja seinen Dienst schon abgeleistet hatte. Frank sollte in der Wechselzone zurückbleiben und von Stefan, nach seinem Eintreffen, den Staffelstab übernehmen.

Dank der mobilen Telekommunikation fand Manni auch zu uns, weil man ja über die Definition "Ende der Radstrecke" auch streiten kann ;-). Nun begann für uns das lange Warten in der heißen Sonne. Stefan hatte seine Ankunft für ca. 13:30 Uhr angekündigt. Aber man weiß ja nie wie es läuft und daher hielten wir uns schon lange Zeit vorher bereit (viel zu lange vorher) um den sehnsüchtig erwarteten Radler gebührend zu empfangen. Konni wurde einige Meter vor uns auf der linken Straßenseite postiert, sie sollte die Ankunft mittels wildem Winken mit den Armen ankündigen, damit ich mich mit der Kamera in Position bringen konnte.

Stefan war eigentlich pünktlich, wir waren nur zu früh. Endlich kam er, er fuhr gottseidank nicht im Pulk, die Bilder wurden aber trotzdem schlecht. Es ist ein kaum auszuhaltender Stress für einen Supporter mit dem Auftrag tolle Fotos zu schießen, wohlwissend, dass unter bestimmten Bedingungen und ohne hochwertige technische Ausrüstung und weitere örtlich bedingte Einschränkungen, kein einigermaßen aussagefähiges Foto zu knipsen ist. Es bleibt immer Frust zurück.

Gleich nachdem er durch war, hieß es für uns schon wieder Positionswechsel. Wir wollten zu dritt an die Laufstrecke wechseln, dort Stefan treffen, um Frank entsprechend anzufeuern. Naja, irgendwann fragte ich mich, ob Stefan in der Wechselzone sein Handy parat hat, wie sollten wir sonst an der Laufstrecke zusammenfinden. Und fragte dies dann auch Manni und irgendwann stellte auch er fest, dass er ja Stefans Rucksack bei sich trug und er ihm diese ja eigentlich in der Wechselzone übergeben sollte. Also, Kehrtwende, zurück zum Wechselzelt. Manni verschwand dann auch in Demselben und für Konni und mich begann wiederum das Warten in der heißen Sonne. Die beiden kamen einfach nicht mehr heraus. Kann ich ja auch gut verstehen, da gab es lecker zu essen und zu trinken und es war wahrscheinlich auch schön schattig. Was machen die denn nur solange da drinnen??? Vor den Toren des heiligen Athlets Garden defilierten vorbei, der nette Herr Bremer, Kai Walter, Kurt Denk, der irgendwelchen hübschen aber offensichtlich nicht zum Wettkampf gehörenden Damen andienerisch die nicht vorhandene Tür zum Athlets Garden aufhielt. Im Prinzip war die Warterei gar nicht so langweilig, aber die Hitze zerrte an unseren Nerven. Endlich - da kamen die Beiden aber aus einer ganz anderen Richtung und mit völlig anderen T-Shirts am Leib, bepackt mit Getränk und mit ... Kuchen für uns ;-)!

Der nächste Schritt bestand darin, eine passende Jubelstelle an der Laufstrecke zu finden. Also zogen wir, mittlerweile 4 Fans (zwei reine Fans und zwei Mischfans), zur Laufstrecke, unterwegs noch schnell Frank Dittler, Peter Unger, Rosi Unger, die Familie Markgraf, Gunnar (Kampfrichter) und noch einige Mitglieder der Deutsche Bank Ausdauergruppe begrüßt.

Kaum waren wir an der Strecke, stürmte auch schon ein schweißnasser Frank an uns vorbei, husch und weg war er. Also hieß es, sofort auf die andere Seite der Strecke zu wechseln, damit wir ihn zumindest an der Stelle noch zujubelnder Weise erwischten und noch ein Foto machen konnten. Zwischendurch wurden dann noch von der Fangruppe (also uns) ein paar Bilder für die HP geschossen. Muss ja alles festgehalten und dokumentiert werden. Wir sind ja auch wer ;-)! Und schon rannte Frank wieder an uns vorbei "ich bin schon alle" oder sowas ließ er uns noch wissen. Unermüdlich riefen wir ihm wiederum ein "Du siehst gut aus, da geht noch was" zu. Wir konnten uns schon vorstellen, dass die Lauferei bei 35 Grad im Schatten kein Spass ist. Keine/r von uns hätte gerne mit ihm getauscht. Ralf hatte in seiner Staffel auch das Lauflos gezogen und litt auch fürchterlich, man sah es ihm an, als er uns passierte.

Auch dies ging vorüber. Schon war Frank das letzte Mal durch, verabschiedeten Konni und ich uns von Stefan und Manni. Die beiden sollten Frank im Zielbereich abfangen, um gemeinsam über die Ziellinie zu laufen. Wir wollten uns dann wieder vor dem Athlets Garden treffen. Dies war keine gute Idee.

Jede Menge Leute die auf ihre "Helden" warteten, schwüle Hitze, kein Schatten, kein Plätzchen zum Hinsetzen. So sah es vor dem Zelt aus. Konni und ich schauten uns dies 15 min an und entschieden dann, dass wir diese Situation nicht mehr lange aushalten. Die Hitze war unerträglich und wir befürchteten gesundheitliche Auswirkungen.

Somit haben wir uns kurz bei Stefan abgemeldet und machten uns auf den Heimweg. Es war die beste Entscheidung an diesem Tag. Eine Kaffeefahrt würde das auch nicht werden, dies war uns klar. Aber es ging heimwärts.

Die erste Aufgabe war, aus Wiesbaden herauszufinden, die richtige Richtung zu bekommen. Also auf Richtung Bierstadt/ Erbenheim. War auch alles gar nicht so schwer, auch wenn es wieder bergauf ging. Dann weiter Richtung Igstadt und dort machten wir einen Fehler. Irgendwie hatten wir die richtige Richtung verpasst und landeten direkt in Igstadt. Dort wurde uns gesagt, dass wir auf dem Holzweg sind. Nein, nicht wirklich, aber wir sind mit der Kirche ums Dorf gefahren. Erneute Justierung, Karte aus dem Rucksack gezogen und weitergings, nach Breckenheim. Von dort sollte uns der Weg über den Sportpark Heide nach Hofheim reinführen. Diesmal waren wir richtig eingenordet. In Breckenheim tranken wir eine Not-Cola, um die witterungsbedingten Strapazen besser zu überstehen.

Im Wald erwarteten uns natürlich Berge aber auch ein kühles Lüftchen und Schatten, welche Wohltat. Den Rest der Stecke kamen die Bremsen vom Rad zum Einsatz, es ging steil bergab. Irgendwann um 17:30 Uhr erreichten wir endlich die Ubierstraße und waren gottfroh, endlich zuhause zu sein. Konni hielt sich auch nicht mehr lange auf, sie zog es nach Hause, Ihre kühle Dusche rief sehr laut nach ihr. Auch wenn wir unterwegs doch ganz schön gelitten haben, war es ein schöner Ausflug.

Danke, Konni, dass Du mich begleitet hast, ich war sehr froh darüber.