Am Samstag, den 22.6.2019 fand nun schon zum 21. Mal der Rennsteigstaffellauf von Hörschel nach Blankenstein statt. Nein, das ist so nicht richtig, in dieser Variante gibt es den Staffellauf erst seit diesem Jahr. Es war die erste Ausgabe der Rolle rückwärts. Hintergrund für die Veränderung der Laufrichtung war, dass zuviele Steine von der Selbitz zur Werra getragen wurden und diese ja irgenwann wieder zurück müssen :-).

der stein 2Abgehts09 war zum 3. Mal mit einem schlagkräftigen Team von Läufern und Supportern am Start.

Thomas sorgte im Vorfeld wieder für die gesamte Logistik, hat Hotelzimmer gebucht, die Pläne erstellt und regelmäßig zum Briefing geladen, um seine Mannen und Frauen entsprechend einzunorden.

 

Bei dieser Neugestaltung des Staffellaufes ist es Thomas ein weiteres Mal gelungen, 15 Abgehtsler und Friends zu einem Wochenendevent zu Einen. Neu im Läufer/innen Team waren Hannah, die die beiden letzten Jahre uns begleitet hat und Meike, die ja super drauf ist und daher bestens ins Team passte. Peter K. der eigentlich im Auftrag des RC Hattersheim den Giro unterstützen sollte, hat sich zweigeteilt und konnte doch noch als Läufer teilnehmen. Er musste dann halt am Sonntag früh nach Hause, damit er nicht zu sehr vermisst wurde. 

Da einige der Mitläufer aus dem letzten Jahr aus unterschiedlichen Gründen nicht mitlaufen konnten, wie Ralf, Anne, Patricia, Manfred, Lisa, haben Thomas und Silke ihre persönlichen Kontakte genutzt, um das 10er Team zu komplettieren. So waren im Auftrag von Abgehts09 als Gastläufer Chris (Sohn von Silke), Jörg S. (Bruder von Thomas), Jörg T. (sehr guter Freund von Thomas) mit von der Partie, und haben sich super in das Team eingefügt und alles gegeben.

Ob diese Streckenverläufe nun schwerer oder leichter zu laufen waren, wurde so in Einzelheiten nicht diskutiert. Alle Distanzen und Profile sind höchst anspruchsvoll, sowohl von den Höhenmetern als auch vom Streckenbelag, d. h. die Strecke ist gespickt mit schwierigen Abschnitten - Stichwort: Wurzeltrails. 

Mit im Boot als Fan-Club oder mitgefangen, mitgehangen waren auch Sophia, die Freundin von Chris, Kati, die Frau von Jörg S. und Kathrin die Frau von Jörg T. unterwegs. Von Abgehts09 unterstützten Silke, sowohl als Supporterin als auch als Babysitterin, Rosi in gewohnt zuverlässiger und entspannter Manier und Lisa, die sich dieses Jahr nicht traute mitzulaufen.

MasserbergDas Starterteam reiste am Vortag, den 21.6.2019 an und quartierte sich in Hörschel ein, damit die Anreise zum Start nicht zu viel Zeit in Anspruch nahm. Natürlich musste noch der Glücksstein, diesmal nicht aus der Saale sondern aus der Werra gefischt werden, was immer ein spannendes und nicht zu unterschätzendes Unterfangen ist. Es muss Form, Farbe und Beschaffenheit insgesamt begutachtet und allgemein darüber abgestimmt werden, ob der Stein auch für alle anderen Teilnehmer genehm ist. Schließlich muss dieser über 168 km mit körperlichem Einsatz und gutem Mut transportiert werden. 

Auch dieser Auftrag wurde erfolgreich durchgeführt und um es schon vorweg zu sagen, der Stein hat insgesamt sehr viel positive Energien ins Team gebracht, nur auf einer Etappe hat er versagt. Doch genaugenommen, hat er auch hier seine Wirkung nicht verfehlt. Aber dazu später mehr. 

Um 4:20 Uhr klingelte der Wecker für die Gutenmorgenläufer. Startläufer war Peter K., der wollte einfach nicht ganzen Tag auf seinen Einsatz warten müssen und hat dafür eine der schwersten Etappen in Kauf genommen. Peter trainiert u.a. für einen mehrtägigen alpinen Traillauf, da war er beim Rennsteig genau an der richtigen Adresse. Er hat seine Sache gut gemacht.

6:00 Uhr war der Start der mehr als 200 Staffel-Teams in Hörschel. Das Stimmung und der Flair vor einer derartigen Veranstaltung ist schon einmalig. Und kurz vor dem Start erklang das Rennsteig-Lied, Gänsehaut-Feeling pur! 

Während sich hier schon Entscheidendes abspielte, setze sich die 2. Garnison aus dem Main-Taunus-Kreis langsam in Bewegung und steuerte Oberhof an. Dummerweise liegt Oberhof nach der Umkehr der Laufrichtung nicht mehr an gleicher zeitlicher Position, so dass sich der Ort zum allgemeinen Treffen nun nicht mehr eignete. Nicht nur Stefan und ich haben diese Besonderheit verpennt und waren daher viel zu spät dran, um den Wechsel von Thomas zu verfolgen. Rosi und Peter fuhren gleich in Richtung Masserberg. Stefan und ich hatten uns mit Peter K. in Oberhof verabredet, so dass unser erstes Ziel feststand, um ihn aufzunehmen.   

bergabe Peter Dirk 2Peter K. übergab an Dirk, der mit 19 km und 715 HM nicht nur längentechnisch sondern auch im Hinblick auf die Höhenmeter eine bockelharte Strecke bewältigen musste. Mit Bestzeiten ist hier nicht zur rechnen. Aber Dirk ist unverwüstlich.

Hier erzählt Dirk

Die nächste Staffelläuferin war Hannah, der mit einer mittelschweren Strecken nicht gleich der Spass verdorben werden sollte. Aber Hannah ist kein Kind von Traurigkeit und lief locker und lässig ihren Part runter.

bergabe Dirk Hannah 2

Hier erzählt Hannah

Und dann war Jörg dran, der Bruder von Thomas einer der Abgehtsler im Geiste. Jörgs Strecke, von der Länge und den Höhenmetern ähnlich der von Hannah, stellte kein Problem für ihn dar.Er übergab planmäßig, sogar mit ein paar Minuten im Plus an seinen Bruder.

Thomas startbereitThomas startete super in sein Rennen, fast 20 km mit nur 350 HM sollten keine große Aufgabe für den Allroundsportler darstellen. Doch der Teufel ist ein Eichhörnchen und zack, erwischte es ihn.

Hier erzählt Thomas

Der Spantig Bruder hielt das Rennen am Laufen und traf pünktlich zur Staffelübergabe ein.  

Chris stand startbereit am Wechselplatz wartete auf seinen Vorläufer. Chris erfüllte seinen Auftrag wie erwartet, ich denke 18 km mit 415 HM waren sicherlich anstrengend aber aufgrund seines jugendlichen Alters hat er dies bestimmt gut verkraftet. Er verunfallte nicht und traf pünktlich ein, um Peter U. auf die Strecke zu schicken. 

Chris renntHier erzählt Chris

Peter U. der alte Läuferhase, wollte dieses Jahr auch wieder im Geschehen mitmischen, da er letztes Jahr aufgrund einer anderen sportlichen Veranstaltung absagen musste. 20 km mit 400 HM über Stock und Stein waren seine Aufgabe. Peter erschüttert in Feld, Wald und Flur nichts mehr, auf ihn ist Verlass. So traf er zu angekündigter Zeit am Wechselplatz in Neuhaus ein, um auf unseren Neuling Meike zu übergeben. 

Masserberg LäuferMeike lief ihren ersten Rennsteigstaffellauf, die Strecke ist zwar nicht mit dem Wallauer Midsommerlauf zu vergleichen, bei dem sie locker ihre Altersklasse gewonnen hatte, aber sie ist eine passionierte Sportlerin und für Herausforderungen offen. Sie ließ nichts anbrennen und hat Ihren Einsatz hier sehr genossen. 

Übergabe Jörg Meike 2Hier erzählt Meike

Langsam ging jetzt auch Stefans langes Warten zu Ende. Als letzter Läufer ist man den ganzen Tag mit den anderen unterwegs, fiebert mit ihnen mit, nimmt Anteil, feuert an und muss doch berücksichtigen, dass man sich nicht zu sehr verausgabt. Die Balance zwischen Bewegung und Ruhe finden, genug isst und trinkt, aber auch nicht zuviel und nicht zu schwere Speisen. Bratwürstchen mit Brötchen geht als Tagesverpflegung gar nicht. Während nach und nach alle anderen in den Entspannungsmodus wechselten, muss der Zielläufer immer noch die Spannung aufrecht erhalten.

warten auf GodotMeike übergab mit ein paar Gutminuten auf Jörg T. Auf knapp 19 km musste er nur 400 HM überwinden, aber Wetter und Bodenbeschaffenheit sind nicht zu unterschätzen.

Während Jörg bei Regen und glitschigen Wegen unterwegs war, warteten Stefan, Peter K. und ich  bereits am Wechselort und sinnierten über das schlechte Wetter, es schüttete teilweise in Strömen. Die Vorstellung von Stefan bei diesem Wetter unterwegs sein zu müssen, erheiterte ihn nicht. Nie zuvor wurden die Wetterapps heftiger frequentiert wie zu diesem Zeitpunkt. Die Zeit erschien endlos lang, aber irgenwann war es auch für ihn Zeit, um gedanklich mit Jörg Kontakt aufzunehmen 

Wir waren zeitig dran. Jörg wurde in ca. 25 min erwartet. Wir schauten uns ein wenig um, Peter als Längster wurde als Späher eingeteilt und wir richteten uns auf eine gewisse Wartezeit ein. Doch was geht hier ab? Was macht Peter da, er fuchtelt wie wild mit den Händen … das konnte nur bedeuten, dass Jörg sich einfach nicht an den Zeitplan halten konnte und 13 min zu früh zum Staffeltausch eintraf.

bergabe 2Stefan war bereit, das Final einzuleiten. Jörg musste noch eine kurze Weile auf Kathrin warten, die auf der Anfahrt nach Grumbach im Stau stand. Nun muss man grundsätzlich mal sagen, dass die Wechselstelle dieses klitzekleinen Ortes Grumbach wahrlich nicht einfach zu finden war. Diese Erfahrung mussten wir auch machen, hatten jedoch den Vorteil ausreichend Zeit zur Verfügung zu haben und Kathrin nicht. Wie wir hörten, hat die Abholung doch noch geklappt und Jörg ist rechtzeitig ins Warme gekommen.

Hier erzählt Jörg T.

Peter und ich fuhren sofort weiter nach Bad Steben zu unserem Hotel, um dort das Fahrzeug zu parken. Dort trafen wir auf Thomas, mit Krücken und Schiene am Bein und Silke, Dirk und Hannah mit Carla und Rosi, die den Shuttle für uns organisiert hat und Peter. Unser Hotelier war so freundlich uns per Shuttle ins 7 km entfernte Blankenstein zu unserer Finisherparty zu fahren. Die nächtliche Heimfahrt war mit einem Großraumtaxi geplant.

Die Party auf dem Festplatz war bereits in vollem Gange, unsere Protagonisten gehörten zwar nicht zu den Cracks, aber die langsamsten sind sie auch nicht. Nach und nach trafen auch Jörg S und Kati, Chris und Sophia, Jörg T und Kathrin ein, nun waren wir vollständig bis auf den Einen.

PartyDas Fest auf dem Festplatz war gut organisiert, es gab genügend Stände um sich mit Essen und Getränken zu versorgen. Es herrschte lautes Partygedröhn und Umtriebigkeit. Und irgendwie schien es der Tag der zu frühen Heimkehrer zu sein. Plötzlich erschien eine Nachricht von Stefan auf meiner Garmin Uhr: 1500 m. Es war eindeutig was damit gemeint war. Noch 1500m und er läuft ins Ziel ein. Dies war der Weckruf für seine Mitläufer sich nun bereitzuhalten um mit ihm gemeinsam, als Staffelteam die Ziellinie zu rocken. Naja, ein wenig hektisch wurde es jetzt schon. Doch fast das komplette Team stand bereit um Stefan zu empfangen und ihn ins Ziel zu eskortieren.

Hier erzählt Stefan

Und dann war es geschafft.

ZieleinlaufAlle im Ziel!

Der eine mehr lädiert, der andere weniger.

Insgesamt wurde festgestellt, dass das Team eine Zeitverbesserung um 40 min zum Vorjahr erreicht hatte.

UrkundeEin voller Erfolg!

Thomas Team Abgehts09 und Friends hat ganze Arbeit geleistet! Das sind Peter K., Dirk, Hannah, Jörg S., Thomas, Jörg S., Chris, Peter U., Meike, Jörg T., Stefan. Unterstützt von Kati, Kathrin, Sophia, Rosi und Lisa.

Gruppe Zieleinlauf 3Der Abend wurde nicht mehr allzu lang. Es war ein anstrengender Tag, nicht nur für die Läufer, auch für das Begleitpersonal. Um 00:00 Uhr fuhr uns unser Taxi ins Hotel.

Nach einem gemütlichen Frühstück am nächsten morgen, dem Sonntag, löste sich unsere freundschaftliche Interessensgemeinschaft auf und jeder fuhr nach Hause, mit dem Gefühl an einem schönen gemeinschaftlichen Erlebnis Anteil gehabt zu haben.

by Lisa Noack