Ich war am Wochenende auf einem richtig coolen Event. Der Uwe ((aka Alpha-Uwe, jetzt Mini-Uwe) und seine Clique gehen seit Jahren immer an den Bodensee auf den "Highlander". Das Thema ist 5 Sportarten in 5 Etappen an einem Tag. Los geht es mit 3 km schwimmen, 20 km Inlinern, 120 km Rennrad (1200 hm) 44 km MTB (1000 hm) und 20 km laufen. Das ganze kann als Einzelwettkampf (7 Starter), als Classic im 5-er Team, als Light Variante im 2-er Team mit halbierten Strecken gestartet werden. Teilnehmerlimit sind 1500 Starter (nicht Teams!)

Der Event findet im schönen Illmensee am nördlichen Bodensee statt. Angereist sind wir mit insgesamt 3 Teams. Eigentlich war auch ein reines Frauenteam geplant, aber bedingt durch einen Ausfall war das dann doch ein Mixed-Team. Geschwommen wird im Ilmmensee, da der See recht klein ist, muß man 2 mal hoch und wieder runter schwimmen, am Ende ist eine Boje und in der Startarena ist ein kurzer Landgang. Duch die Verletzung unseres Freundes Jan (letzte Woche beim Albstadt Bike Marathon Bericht folgt separat) hat die Gruppe mich bekniet doch für sie zu schwimmen, nach langem hin und her hab ich mich dann bereit erklärt zu schwimmen.

Der "Kärnten Ironman Austria" -so sein offizieller Name- findet dieses Jahr an meinem 69. Geburtstag statt. Wenn das kein gutes Omen ist...

Jeder IM Wettkampf lässt sich eigentlich leicht und schnell beschreiben und ist mehr oder weniger bei allen gleich: Einige Monate hartes Training mit weitgehender Unterordnung des Privatlebens unter die Trainingsanforderungen,
  • Frühes Aufstehen am Raceday,
  • Schwimmen mit 'Hauen und Stechen' beim Start, und einigen Irren, die immer quer zur eigentlichen Richtung schwimmen und dich dabei unbedingt treten müssen,
  • Relativ harmonisches Radfahren mit gelegentlichen Kurzgesprächen mit anderen Mitstreitern; nach ca. 100 km tun die Steigungen richtig weh,
  • Laufen fällt am Anfang schwer, und man ist trotzdem zu schnell. Spätestens nach dem Halbmarathon möchte man sich hinsetzen und ein kühles Bier trinken - und manche machen das auch.
So ist es natürlich auch mir ergangen. Ich möchte aber lieber über meine Motivation und Einstellung zu dieser Strapaze berichten.

Der Marathon du Vignoble d'Alsace war für mich vor einigen Wochen noch völlig unbekannt. Ich wollte wie im letzten Jahr am 13.Juni den Donautal Marathon laufen. Christine hatte an diesem Wochenende aber ihren Fun Bike Marathon (siehe ihren Bericht) und mein Freund Klaus (einigen kennenihn aus Hamburg) war zum Segeln unterwegs. Also kurz entschlossen studierte ich den Veranstaltungskalender und entdeckte nur eine Woche später den Marathon im Elsaß. Mein Französisch ist eher mäßig und zunächst war mir nicht klar was ich da vor mir habe. Dann las ich zwei Laufberichte und war total überzeugt. Ich rief Klaus an und fragte ihn, ob er auch Lust hätte diesen Marathon zu laufen. Nachdem unsere Frauen die Chance für den Halben auch attraktiv fanden, waren wir blitzschnell angemeldet und ein komplettes Gourmetwochenende im Elsaß geplant.

Nachdem ich die Woche nach dem Moret Triathlon schön entspannt und mein Rückenleiden auskuriert habe, war es wieder an der Zeit die müden Knochen zu bewegen. Da kam der Giro Hattersheim gerade recht. 6 Uhr aufstehen, Sachen packen und ab nach Hattersheim. Das Wetter sah allerdings sehr bedenklich aus. Dunkle Wolken hingen über dem Taunus. Neben dem Radmarathon mit 203 km wurden noch Strecken mit 154km, 115km, 77km und 46km angeboten. Aufgrund der Wetterlage war ich mir allerdings nicht ganz sicher, welche Tour ich wählen würde. An der ersten Streckenteilung in Kriftel entschied ich mich spontan für die 115km.

Nachdem der Torsten ja schon das wesentliche geschrieben hat, wollte ich mal meine persönlichen Eindrücke loswerden. Bei mir war es nach der ersten Halbdistanz in 2005 und einer Olympischen letztes Jahr der 3 Triathlon überhaupt. 2005 hatte ich mich auf der Radstrecke so richtig abgeschossen, da ich die Strecke total unterschätzt hatte und mir das Rennradfahren sonst auch nicht so liegt. Das passiert Dir nicht wieder, hatte ich mir vorgenommen, aber es kommt immer anders als man denkt. Der Winter war sehr lang, und ich bin ganze 150 km Rennrad gefahren, ok dafür aber ordentlich km auf dem MTB geschrubbt.

Triathlon hat für mich immer etwas wie in Urlaub fahren. Eine lange Checkliste muss abgearbeitet werden und das Packen dauert seine Zeit bis man schließlich alles im Auto verstaut hat. So war es auch wieder am Samstagmorgen. Ich war etwas angespannt, da ich außer kleine Sprint-Tria's bis jetzt noch keinen längeren Wettkampf absolviert hatte. Und jetzt sollte es gleich die Mitteldistanz sein. 2 km Schwimmen, 84 km Rad und 21km Laufen stand auf dem Programm. Der Himmel war düster und es regnete schon den ganzen Morgen. Nach Abholen der Startunterlagen brachte ich meine Laufsachen in die zweite Wechselzone und fuhr mit dem Rad zum 8 km entfernten Schwimmstart. Nachdem ich mein Rad in der Wechselzone geparkt hatte, begann ich langsam etwas zu entspannen. Ich sag ja, wie Urlaub fahren. Wenn du erstmal die Tickets vom Schalter abgeholt und die Koffer aufgegeben hast, begibst du dich entspannt zum Abflug und wartest auf den Start (....wär jetzt nicht Zeit fürs erste Bier ?)

In den letzten drei Jahren konnte ich immer sehr positiv über die sportliche Leistung beim 89,3 km langen Comrades Marathon in Südafrika berichten. Alles lief so ab, wie ich mir es vorgestellt hatte. Da schreibt sich ein Erlebnisbericht natürlich leicht von der Hand. Auch jetzt beim vierten Anlauf in 2010 war ich bestrebt, meine gesteigerten Vorstellungen in die Tat umzusetzen. Die Bill Rowan Medaille sollte am Ende wieder herausspringen, wofür eine Finisherzeit von Sub 9 Stunden erforderlich ist. Gleich vorweg - geschafft habe ich dieses Vorhaben diesmal nicht. Warum ich den Lauf trotzdem nicht als Misserfolg werte, könnt Ihr dem nachfolgenden Bericht entnehmen.